Naturschutzgebiet Hämeler Wald ebenso wie Bockmer Holz in der Diskussion

Während die Ausweitung des Naturschutzgebietes Bockmer Holz und Gaim von Sehnde bereits sehr kontrovers diskutiert wird, geht es nun auch für den Hämeler Wald und die Sohrwiesen auf die Zielgerade. Auch dort will die Region Hannover einen Schutzbereich einrichten. Denn das alles soll im Rahmen des laufenden EU-Verletzungsverfahrens zur mangelnden Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie gegen Deutschland helfen, schnell die erforderlichen Flächen zusammen zu bekommen. Doch anders als für Sehnde mit seinem Gebiet soll es dafür wohl keine öffentliche Beteiligung mehr geben. Das rief den Lehrter Abgeordneten Bernward Schlossarek nach entsprechenden Bürgerfragen auf den Plan.

Wie soll der Naturschutz für die Bürger ausgestaltet werden, sind die Grundfragen in Sehnde und Lehrte – Foto: JPH

„Immer wieder werde ich auf die Neuausweisung des Naturschutzgebietes Hämeler Wald angesprochen und häufig werden mir Spekulationen und Sorgen von den handelnden Personen vor Ort vorgetragen. Um mehr Klarheit zu bekommen, habe ich im Juli eine Anfrage zur geplanten Neuausweisung des NSG Hämeler Wald und Sohrwiesen gestellt“, sagt der Vorsitzende der CDU-Fraktion Region Hannover und Lehrter Abgeordnete Bernward Schlossarek.

Es ist jetzt offensichtlich, dass die öffentliche Beteiligung für die Neuausweisung zügig starten soll. Nach Abschluss des öffentlichen Beteiligungsverfahrens und dessen Auswertung soll die Beschlussdrucksache für den Umweltausschuss im Dezember 2018 erstellt werden. Nach dem möglichen Beschluss durch die Regionsversammlung Ende Dezember 2018 könnte die Verordnung im Januar 2019 in Kraft treten. Es werden aufgrund des laufenden Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland wegen Nichtumsetzung der FFH-Richtlinie keine weiteren Vorab-Beteiligungen außerhalb des gesetzlich vorgesehenen Rahmens möglich sein.

Darüber hinaus macht die Regionsverwaltung in ihrer Antwort deutlich, dass das zukünftige Naturschutzgebiet vor allem Bedeutung für die Naherholung des angrenzenden Ortsteils Hämelerwald habe. Das könnte ein Anfang sein, um allen Interessen gerecht zu werden, hängt aber letztlich auch davon ab, wie die Richtlinie für den Bereich ausformuliert wird – eine Frage, die auch für das Bockmerholz und Gaim mitentscheiden ist. Die CDU-Regionsfraktion macht  auch deutlich, dass sie einer Verordnung nicht zustimmen würde, die zur Folge hätte, dass ein Naturschutzgebiet Hämeler Wald das Aus für den Naherholungsbereich dieses Ortes hätte.

„Wir stehen für einen pragmatischen und ausgewogenen Umweltschutz, der sich den konkreten Einzelfall ansieht. Wir wollen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort nach sachbezogenen und belastbaren Lösungen suchen. Eine solche Verordnung sollte nach unserer Auffassung idealtypisch im Einvernehmen mit allen Beteiligten auf den Weg gebracht werden. So wie der Hämeler Wald jetzt ist, hat er den handelnden Personen zu verdanken und nicht einer Verordnung aus Hannover“, erklärt Schlossarek abschließend. Klingt ähnlich wie die Aussagen aus den Beratungen über das Bockmerholz und Gaim.

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