Bildungspolitik beim Sehnder SPD-Bürgerstammtisch: Beispiel KGS Sehnde

Die niedersächsische Bildungspolitik und die daraus resultierenden Aufgaben für die KGS Sehnde waren Thema des SPD-Bürgerstammtisches am Dienstag, 16. Oktober 2018, im Restaurant „La Villetta“ in Sehnde. Als Gastreferentin hatte Versammlungsleiter Ralf Neumann die Leiterin der KGS Sehnde, Direktorin Sandra Heidrich, gewonnen.

Zu einem Vortrag zur und über die niedersächsische Bildungspolitik und die darauf resultierenden Aufgaben für die KGS Sehnde war Sandra Heidrich zum Stammtisch gekommen. Nach einer kurzen Vorstellung und Einführung in das Thema entwickelte sich sehr schnell eine lebhafte und interessante Diskussions- und Gesprächsrunde zu verschiedensten Themenbereichen.

Sandra Heidrich sprach im La Villetta – Foto: Privat

Aufgrund der bekannten Probleme bei der Lehrergewinnung ergab sich die Frage, wie die Stellenbesetzung denn in der KGS aussehe. Heidrich berichtete über eine derzeit recht gute Lehrerbesetzung und führte weiter aus, dass Lehrerstellenbesetzung nicht gleichzusetzen sei mit einer angemessenen Unterrichtsversorgung. Einige Fächer könnten vielmehr nicht ausschließlich von Fachlehrkräften abgedeckt werden.

Interessant fanden die Teilnehmer auch Heidrichs Informationen über die zunehmend heterogene Zusammensetzung der Klassen, die sich zum Beispiel durch die Aufnahme von Schülern mit verschiedensten Förderbedarfen oder von Schülern aus Sprachlernklassen ergibt. Die differenzierende Arbeit im Unterricht führe unter anderem dazu, dass eine Klassenarbeit in mehreren Versionen vorgereitet, geschrieben und korrigiert werden müsse. Beispielsweise ist für Schüler mit Förderbedarf  „Lernen“ eine andere Version erforderlich als für den Schüler mit „Lese- und Rechtschreibschwäche“, sodass im Extremfall bis zu sechs unterschiedliche Versionen derselben Arbeit vorbereitet und korrigiert werden müssen.

Großen Respekt zollten die Teilnehmer den Ausführungen der Direktorin zum Thema „Bildungserfolg“. Auch wenn es wünschenswert sei, dass jeder einen möglichst guten Schulabschluss erreiche, sei es nicht jedem gegeben, die Schule mit einem Abitur zu verlassen. Die KGS arbeite nicht defizitorientiert, sondern mit dem Ziel, die Stärken jedes einzelnen Schülers zu erkennen und zu fördern und verschiedenste Angebote auch im Bereich der Berufsorientierung zu machen.

Roland Krumlin wollte wissen, wie Lehrkräfte auf solche Probleme, insbesondere im Bereich Inklusion, vorbereitet werden. „Das alles kann ja nicht im Studium vermittelt werden“, so Heidrich und verwies an dieser Stelle zum einen auf die Fortbildungsmittel des Landes. Das Zweite und Wichtigste sei jedoch die Kommunikation innerhalb der Schule und eine gute Vernetzung mit anderen Bildungsträgern und den Förderschullehrkräften. Die Zusammenarbeit mit den Sorgeberechtigten war ein weiteres Thema. Sandra Heidrich lobte das Engagement der Eltern, führte aber auch aus, dass die Elternarbeit komplexer und insgesamt schon schwieriger geworden ist.

Zum Abschluss des informativen und kurzweiligen Abends bot Heidrich dem Stammtisch an, doch einmal die KGS Sehnde zu besichtigen. Es bestand spontane Einigkeit, dies wahrzunehmen und voraussichtlich im 1. Quartal 2019  mit dem Bürgerstammtisch zu kommen. Hierzu wird rechtzeitig durch den Stammtisch wieder eingeladen werden.

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