Siedlergemeinschaft Höver-Ilten-Bilm wählt Vorstand und ehrt Mitglieder
Die Siedlergemeinschaft Höver-Ilten-Bilm hat ihre jährliche Versammlung im Schützenhaus Höver abgehalten. Dazu begrüßte der Vorsitzende Werner Klose rund 75 Mitglieder, darunter auch den Ortsbürgermeister Christoph Schemschat und seine Stellvertreterin Elisabeth Schärling. Im Rahmen der Veranstaltung unterrichtete die Werksführung von Holcim die Anwesenden über den neuen Brennstoff Renotherm, der Vorstand wurde neu gewählt und langjährige Mitglieder geehrt.
Der Abend begann mit dem Bericht der Holcim Werksführung mit Erik Jantzen und dem Umweltbeauftragten Bernd-Henning Reupke über die Umstellung des Drehofenfeuers auf den Stoff Renotherm von Remondis. Der besteht aus verschiedenen Abfallprodukten, wie Farben- und Lackreste, die in Sägemehl verfestigt angeliefert und unter Verschluss in die Brennkammer geleitet werden. Dabei liegt dem Werk die Genehmigung zur Verfeuerung dieses Stoffes bereits seit langem vor, doch erst jetzt stellt das Werk auf die Nutzung dieses Abfallproduktes um (siehe gesonderten SN-Bericht).
Im Zuge der Diskussion gab es seitens der Siedler Bedenken, dass der Lastwagenverkehr durch den Ort einmal mehr gesteigert werde, doch die Werksführung versicherte, dass man die Anfahrt von der B 65 und der Autobahn her in den Vertragsunterlagen festgeschrieben habe. Auch die Lagerung des potentiell nicht ungefährlichen Stoffes erfolge nach den besten und technisch aktuellen Möglichkeiten weitgehend ohne Kontakt „nach draußen“. Dazu werde extra eine neue Halle auf dem Gelände gebaut.
Nach der Vorstellung der Planung von Holcim kam Werner Klose zum Jahresbericht des Vorstandes. So bot der Verein den Mitgliedern im abgelaufenen Jahr ein Angrillen und eine Fahrradtour, es wurde geschossen, die Vorstandssitzungen fanden statt und Verbandsschulungen wurden absolviert. Auch über die Straßenausbaubeiträge (STRABS) wurde gesprochen, und Klose wies darauf hin, dass viele Bundesländer, Städte und Gemeinden diese bereits abgeschafft hätten – wohingegen in Sehnde „nur über eine Ratenzahlung“ diskutiert werde. „Selbst in der Nachbarstadt Lehrte ist dieser Beitrag bereits gekippt worden“, so führte er aus. „Aber der Siedlerverband wird jetzt gegen den STRABS klagen.“ Und er schloss mit der beklatschten Frage: „Muss Sehnde immer letzter sein in solchen Bereichen?“ Klose beklagte außerdem die schlechte Information über die Baumaßnahme Petersweg in Höver. Letztlich wies er auf den Mitgliederstand von 198 Mitgliedern hin und konnte 2018 sieben Eintritte verzeichnen.
Die Grußworte der Region Hannover-Ost sprach Peter Reinhardt, der auf die Landesebene einging. Dabei kamen auch die STRABS zur Sprache, deren Abschaffung er „persönlich“ nicht unterstütze, denn dann müsse man an anderer Stelle zahlen. Er schlug vielmehr vor, den Solidaritätsbeitrag, der ja auch überfällig sei, in einen „Bausanierungstopf“ weiter zu zahlen. Er teilte zudem mit, das der Verband die Gartenberatungsmöglichkeiten vor Ort für die Mitglieder erhöht habe, dass aber auch über Beitragserhöhungen um rund zehn Euro diskutiert werde. Zudem solle das Jugendzeltlager des Verbandes vom Alfsee nach Otterndorf verlegt werden.
Dann nahm Kose die Ehrungen der Gemeinschaft vor. Für 25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten rund mehrere Mitglieder eine Urkunde, für ehrenamtliche Tätigkeit wurden unter anderem Werner Klose mit der Ehrenurkunde des Verbandes Wohnungseigentum ausgezeichnet und Horst Sielaff für zehn Jahre Vorstandsarbeit.
Nachdem der Vorstand dann entlastet worden war, erfolgten die Neuwahlen. Dabei sind alle Vorstandsmitglieder wieder gewählt worden und so bleiben Werner Klose Vorsitzender, Horst Sielaff 2. Vorsitzender, Maren Aue Schriftführerin und Renate Ortgiehs Kassenführerin. Im Anschluss nahm die Versammlung den Wirtschaftsplan für das Jahr 2019 einstimmig an. Als Siedlerfahrt 2019 soll im kommenden Jahr ein Trip mit einer Übernachtung nach Köln erfolgen, für den 130 Plätze verfügbar sind.
Der Ortsbürgermeister Christoph Schemschat übergab in seinem Grußwort danach dem Vorstand 100 Euro vom Ortsrat als Würdigung der Vereinsarbeit und nahm dann Stellung aus Sicht der Lokalpolitik zum Thema STRABS. Er bestätigte, dass die Nachbarstädte Lehrte und Laatzen zwar diesen Beitrag abgeschafft hätten, aber noch keine Gegenfinanzierung parat hätten – und fügte hinzu, dass er die „Sehnder Ratenzahlung nur als Übergangslösung“ ansehe. Derzeit sei aber im Rat keine Mehrheit für ein Abschaffung zustande gekommen. Zudem dürfe man die Belastungen mit den Neubauten „Turnhalle, Ganztagsschule Höver, Kita Ilten und den Feuerwehrhäusern“ nicht außer Acht lassen. Den Vorschlag von Reinhardt, den Soli für die Gegenfinanzierung zu nutzen, empfand er als „keine schlechte Idee“, die aber andernorts entschieden werden müsse. Er betonte danach, dass die Baumaßnahme „Petersweg“ im Übrigen vom Wasserverband Nord-Hannover und nicht von der Stadt Sehnde initiiert worden sei. Briefe zur Planung seien „unterwegs“.
Bevor Klose die Sitzung schloss, regte Elisabeth Schärling vom Ortsrat Höver noch an, einen Bürgerabend im Schützenhaus zum Thema STRABS und den im Sehnder Durchschnitt großen Steuerbeiträgen von fast einem Drittel des Sehnder Haushalts durch Höver zu organisieren, was schließlich allgemeine Zustimmung fand. Danach schloss Klose die Jahreshauptversammlung und der gemeinsame gemütliche Teil begann.
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