Rat der Stadt Sehnde votiert für Schulneubau in Ilten
„Größer und pädagogischer“ soll die Grundschule in ilten werden. Dafür hat sich der Rat der Stadt Sehnde in seiner Ratssitzung entschlossen. Dem voraus ging nicht nur eine längere Debatte, sondern auch ein öffentlicher Streit über die möglich Nutzung des Schützenplatzes für einen Neubau. Der Entscheidung liegt eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Stadtverwaltung zugrunde.
Schulneubau beschlossen
Der Rat der Stadt Sehnde hatte in seiner Sitzung am 03.07.2019 ein Raumprogramm für die Grundschule Ilten beschlossen. Deshalb wurde die Verwaltung damit beauftragt, in Abstimmung mit der Schule die notwendigen Schritte zur Umwandlung der Wilhelm-Raabe-Schule in eine Ganztagsschule zu planen. Hiermit verbunden sind natürlich bauliche Maßnahmen, um das bestehende Raumdefizit abzubauen. Durch die Maßnahmen soll es auch möglich werden, das Hortprovisorium aufzulösen und durch eine Ganztagsbetreuung zu ersetzen. Zudem solle über ein nachschulisches Betreuungsangebot nachgedacht werden.
Drei Lösungen betrachtet
Diesem ersten Beschluss lag eine Machbarkeitsstudie zugrunde, die sich mit einer baulichen Erweiterung auf dem bestehenden Schulgrundstück an der Glückaufstraße bezog. Sie sieht den Abriss der Pausenhalle und die Errichtung eines zweigeschossigen Erweiterungsblocks an dieser Stelle bei laufendem Schulbetrieb vor. Allerdings wollte der Rat vor Beginn der Maßnahme ein Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen mehreren in Betracht kommenden Alternativen haben. Im Rahmen dieses Vergleichs betrachtete die Verwaltung mehrere Varianten und trug sie dem Rat vor:
- Variante 1: Erhalt des Klassentraktes, Abbruch der Pausenhalle und Anbau von Mensa und weiterem Raumbedarf
- Variante 2A: Neubau mit Flächenkauf sowie Weiterveräußerung nicht benötigten Baulandes
- Variante 2B: Neubau mit Flächenkauf sowie Verwertung nicht benötigten Baulandes als Sportfläche
- Variante 3: Neubau auf dem Schützenplatz.
Dabei hatte die Variante 3, wie zuvor auch Überlegungen zum höverschen Schützenplatz auch, den Unwillen der Iltener Bürger hervorgerufen.
Es war Ziel der Untersuchung, eine Lösung mit dem höchsten Nutzwert und der besten Wirtschaftlichkeit auf Basis einer ganzheitlichen und nachhaltigen Betrachtung zu finden. Dementsprechend wären die Varianten 2A oder 3 der Politik zur Umsetzung vorzuschlagen. In der Wirtschaftlichkeit der Neubauvarianten ist der Variante 2A der Vorzug zu geben, sofern hier ein Erlös für den Verkauf nicht benötigter Flächen als Wohnbauland berücksichtigt werden kann.
Mehrheitsvotum für Neubau
In der Debatte über die angebotenen Varianten ging es letztlich auch darum, die neuen Raumbedürfnisse den veränderten pädagogischen Erfordernissen einer modernen Ganztagsgrundschule anzupassen – und den Systemzusammenhängen Rechnung zu tragen.
In der Diskussion über die drei Angebote betonte der Fraktionssprecher der SPD/Grünen-Gruppe im Stadtrat, Max Digwa, dass man zu keinem Zeitpunkt den Bau auf dem Schützenplatz schon vorgesehen habe. Es handele sich lediglich um eine Betrachtung, die in die Überlegungen einfließen müssten. So entschied sich der Rat dann mehrheitlich für eine der Varianten 2, die nun weiter ausgeplant werden sollen. Auch der Fraktionssprecher der CDU/FDP-Gruppe, Klaus Hoffmann, zeigte sich zufrieden mit der Lösung. Dies sahen auch die in der öffentlichen Sitzung anwesenden Schützen aus Ilten so. Damit wurde ein Streit beendet, der eigentlich noch gar keine Grundlage hatte – und Ilten bekommt nun eine neue Grundschule, die allen Wünschen gerecht werden wird.
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