Olaf Scholz auf Wahlkampf in Lehrte
Zu einem Wahlkampfauftritt kurz vor der Bundestagswahl ist der SPD- Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf Einladung des Wahlkreis-Kandidaten Dr. Matthias Miersch nach Lehrte gekommen. Mit einer Veranstaltung ab 12 Uhr und dem Höhepunkt mit Scholz ab etwa 13.20 Uhr ging der Bundestagswahlkampf auch in der Eisenbahnerstadt in die letzten Stunden. Die Stadt ist traditionell SPD-affin und so waren dann auch vor dem Neuen Forum in Spitzenzeiten rund 400 Personen präsent. Zeitweise wurde die Veranstaltung durch eine Zweimanndemonstration der Milchwirtschaft mit zwei Treckern und Motivanhängern etwas gestört.
Musik zur Einstimmung
Eingestimmt wurden die Besucher an diesem Mittag durch den Top-Saxophonisten Christian Gastl aus Hamburg, der – vielleicht als Omen – den Song „Hit The Road, Jack“ spielte. Dabei blieb am Ende allerdings offen, wer mit „Jack“ gemeint ist.
Parallel ließ die SPD bei den zeitgerecht angerückten Zuhörern, teilweise mit SPD-Fahne ausgerüstet, Bierdeckel und Kulis verteilen, um an die Politiker ihre Fragen zu stellen. Die erhielt dann Moderatorin Claudia Schüßler , die die Fragen an die zunächst auftretenden Kandidaten für Bund, Region und Bürgermeister-Ämter stellte. Eingeleitet von einer Begrüßung der SPD-Granden, wie dem ehemaligen Hannoveraner Bürgermeister Herbert Schmalstieg, dem amtierenden und dem neuen Bürgermeistern aus Sehnde, Olaf Kruse, und aus Uetze, Florian Gahre, sowie Dr. Silke Lesemann (MdL) und den SPD-Bundestagskandidatinnen Jasmin Fahimi und Rebecca Schamadi.
Fragen auf dem Bierdeckel
In der folgenden Fragerunde „Auf ein Wort“ kamen Themen der Region, wie Hochwasserprävention (beantwortet von Steffen Krach), Klimaeinfluss dabei (beantwortet von Miersch) und Lüftungsanlagen für Schulen (beantwortet von Olaf Kruse) zur Sprache. Zum ÖPNV führte Krach aus, dass man investieren wolle, die Taktung erhöhen werde und die Anbindung verbessern müsse. Dazu komme das 365-Euro-Ticket, das auch für die Region verfügbar sein soll. Weiterhin ging es ums Ehrenamt, die Digitalisierung und das KRH. Krach versicherte unter dem Applaus der Besucher, dass man dabei „Schließungen nicht mitmachen“ werde.
Danach stellten sich in einer Wahlkampfrede noch einmal die Kandidaten Matthias Miersch und Steffen Krach vor.
Scholz spricht zu aktuellen Themen
Um etwa 13.20 Uhr traf der besondere Gast des Tages, Olaf Scholz, ein. Der handelte dann in seiner Rede die großen Probleme der Republik ab – und teilte auch gegen den politischen Gegner, wie Verkehrs- und Digitalisierungsminister Andreas Scheuer und Wirtschafsminister Peter Altmeier, aus. Themenkreise waren natürlich Klimaschutz, Digitalisierung, Corona-Lockdown und Alterssicherung und Pflege. Während Scholz sprach, fuhren zwei Trecker der Milchwirtschaft auf der Burgdorfer Straße einige Runden und demonstrierten gegen den Preisverfall ihres Produkts.
Scholz sprach ebenso über die Mietkosten, die auch im Alter bezahlbar bleiben müssen und auch die Renten müssen der Lebensleistung Rechnung tragen – also zum Leben ausreichend sein. Scholz sprach aber auch über das Auftreten gegenüber Asien, ohne China ausdrücklich zu nennen. Deutschland muss zukünftig viel in Forschung und Technik investieren, um seine Spitzenposition halten zu können. Auch müssten die Stromnetze nicht zuletzt wegen des Energiebedarfs ertüchtigt werden, was man „auch mit den Grünen hinkriegen“ werde.
Fragen auch an Scholz
Nach etwa 40 Minuten ging dann auch Scholz auf die Bierdeckelfragen ein und begann mit der Frage von Schülern, wie er denn darauf gekommen sei, Bundeskanzler werden zu wollen. Zu Vermögenssteuer, der gesetzlichen Mietpreisbremse und Klimaschutz gab es Fragen – und Antworten. Sogar zur Außenpolitik wurde gefragt, wozu Scholz ausführte, dass vor allem ein starkes Europa – nicht nur als Spruch – kommen müsse – allerdings gab es keine Aussagen zu gemeinsamer Wirtschaftspolitik, Verteidigung oder Bundeswehrausrüstung.
Zum Abschluss sprach Miersch den Dank an den Besucher aus und zitierte den UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezüglich des Weltklimas: „Was Deutschland gemacht hat, ist international ein Vorbild.“ Das allerdings benötige in der Umsetzung auch Zeit, schloss er.
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