Die Sommerzeit – eine Posse in mehreren Jahren
Es war einmal…. so beginnen viele Märchen. Manchmal aber auch die Wahrheit. Eine solche ist die Sommerzeit. Sie wurde geschrieben von der EU, mit all ihren Gremien gemeinsam. Ein erfolgreiches Komödientheater, dieses Mal nicht in Akten, sondern Jahren.
Einstmals, so steht es auch in den Märchen, waren Kaiser und Könige – und oft auch Despoten – die sich über Jahrtausende in der gleichen Zeit bewegten. Alle waren damit glücklich und zufrieden. Handel und Wandel fanden statt, ja selbst schreckliche Kriege nutzten sie gemeinsam.
Dann aber entstand die Gemeinschaft der Europäer, EU genannt, und die wollte ihren Bürgern die neuen Zeiten, die nun anbrachen, erfühlbar machen. Kosten durfte es natürlich nichts. Und so kam man auf die Idee, den Menschen auf dem Kontinent einfach eine Stunde mehr zu schenken. Doch der Tag ließ sich nicht einfach verlängern, bemerkten die Verantwortlichen schnell. Und da nicht alle Lehrer waren, bei denen die Schulstunde damals schon nur 45 Minuten dauerte, kam man auf eine andere Lösung: man drehte an der Uhr. Die Idee dazu vermittelte offensichtlich den Verantwortlichen Paulchen Panther, der beim abendlichen Fernsehen der Politiker mit ihren Kindern schon fragte:“Wer hat an der Uhr gedreht?“
Und schon war die Lösung da: an der Uhr drehen – für die Bürger griffig Zeitumstellung genannt, musste ja erwachsen klingen. Damit gaukelte man den Einwohnern dieses Kontinents einfach vor, man schenke ihnen eine Stunde mehr Zeit und ließ sie dafür zweimal im Jahr – wie Paulchen Panther – an ihrer Uhr drehen.
Dass die das aber mehrheitlich nicht wollen, diese undankbare Pack, interessiert in der Zentrale der neuen Zeit, also Straßburg und Brüssel, niemanden. Denn zu der jahrtausende Jahre alten Zeit zurückzukehren kann ja jeder. Irgendwann, so sagen sich die Herren der europäischen Wechselzeit, werden die ihre Beglückung schon begreifen. Und Paulchen Panther – ja, dessen Zeit im Fernsehen ist auch schon lange vorbei. Geht doch.
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