Lesemann eröffnete KGS-Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“
„Ausgrenzung hat an unserer Schule keinen Platz“, stellt Christina Petersen, stellvertretende Leiterin der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Sehnde klar. Bereits seit 2004 trägt die KGS den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und immer wieder werden Ausgrenzung und Rassismus im Unterricht und durch Projektwochen thematisiert. Noch bis zum 18. November ist eine besondere Ausstellung des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung an der Schule zu sehen: Sie trägt den Titel „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ und ist jetzt von Petersen und der Sehnder SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann im Beisein von 20 Schülerinnen und Schülern eröffnet worden.
Demokratie erkennen
„Unsere Demokratie wird zunehmend in Frage gestellt – wir wollen den Schülerinnen und Schülern vermitteln, warum es sinnvoll ist, sich für demokratische Werte einzusetzen“, erklärt Stefan Bahls, Fachbereichsleiter Geschichte, Politik und Erdkunde, den Präventionsgedanken der Schule. Die Lehrer haben in den kommenden Tagen die Möglichkeit, die Ausstellung klassenweise zu besuchen. Sie besteht aus Wandtafeln, einem Medientisch und Würfeln, die die Elemente einer funktionierenden Demokratie charakterisieren und einfach erklären. Am Medientisch gibt es weiterführende Infos und Videomaterial zum Antisemitismus oder zu Frauen in der rechten Szene.
Rechte Szene erstarkt
„Derzeit erleben wir, wie die Vermischung von rechtsextremistischen und rechtspopulistischen Positionen neue Anhänger anlockt“, sagte Lesemann in ihren Grußworten. Im vergangenen Corona-Jahr hätten sich rechtsextreme Tendenzen verstärkt – derzeit gebe es etwa 1750 Rechtsextreme in Niedersachsen, 590 mehr als noch 2019. Lesemann erinnerte auch an die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen, bei denen es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen auf Polizei und Presse kam und sogar zu dem Versuch, den Reichstag zu stürmen. „Das war ein klarer Angriff auf unsere Demokratie“, so Lesemann. Besonders problematisch sei die Vermischung verschiedener Gruppierungen und die mangelnde Abgrenzung gegen Radikalisierung und Rechtsextremismus. „Rechtsextreme, Reichsbürger und Corona-Leugner demonstrieren neben Impfgegnern und Familien, AfD-Politkern und ihrer Anhängerschaft. Demokratiefeinde mischen sich dort mit Teilen der gesellschaftlichen Mitte“, so Lesemann.
Aktiv gegen rechts werden
Deshalb sei es wichtig, Schülerinnen und Schüler für alle Formen intoleranter und menschenfeindlicher Einstellungen zu sensibilisieren. Die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung zeige anschaulich, wie derartige Meinungen auftauchen, wie man den Parolen entgegnen kann und was man auch als Schüler tun kann, damit rechtsextreme und menschenverachtende Einstellungen nicht Raum greifen. „Jeder einzelne von uns kann dagegen etwas tun. Jeder ist dabei wichtig und entscheidend“, appellierte Lesemann.
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