Sehnde zeigt Gesicht: Aufruf zur Menschenkette gegen „Spaziergänger“

Sehnde zeigt Gesicht: Aufruf zur Menschenkette gegen „Spaziergänger“

Damaris Frehrking und Reiner Luck aus Sehnde laden Menschen guten Willens für Montag, 24.01.2022, um 18 Uhr zu einer privat organisierten und angemeldeten Menschenkette in die Mittelstraße ein. Treffpunkt ist ab 17.50 Uhr auf dem Marktplatz Sehnde.

„Als friedliebende Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt wollen wir in Sehnde zeigen, dass es auch noch andere Meinungen gibt, als die der sogenannten „Spaziergänger“, die seit einigen Wochen ohne Genehmigung durch die Mittelstraße gehen, um gegen die Corona-Verordnungen zu demonstrieren. Wir bilden unter Einhaltung der gebotenen Abstände und mit einer FFP2-Maske ausgestattet eine Menschenkette an der Westseite der Mittelstraße“, so teilen die beiden Organisatoren mit. „Unser Kennzeichen ist ein gelber Stern, auf dem wir unsere Dankbarkeit darüber ausdrücken, dass wir geimpft und somit gut geschützt sind.“

Menschenkette für die Mehrheit

Die Vorgaben und Ziele der Menschenkette liest sich so lang wie selbstverständlich – doch das scheint es in heutiger Zeit nicht unbedingt überall zu sein. In dem Aufruf heißt es:

  • Wir marschieren nicht und rufen keine feindseligen Parolen.
  • Wir unterstellen niemandem Rassismus und erkennen die freie Meinungsäußerung aller Seiten an.
  • Wir sind allerdings besorgt, dass Menschen sich mit ihrer Meinung nicht im Rahmen der zur Zeit geltenden solidarischen Regeln bewegen und ihre Spaziergänge nicht offiziell anmelden.
  • Das machen wir anders.
  • Wir stehen friedlich an der Seite und zeigen unsere Meinung.
  • Wir lassen uns auf sachliche und friedliche Diskussion ein, sofern jemand es wünscht.
  • Wir blockieren keine Aus- und Einfahrten oder Ladeneingänge in der Mittelstraße, auch nicht die Fahrbahn.
  • Wir blockieren nicht die „Spaziergänger“ und halten den Weg für etwaige Polizeieinsätze frei.
  • Wir halten uns an Anweisungen der Polizei.

„Unser Stern, der an den Stern von Bethlehem erinnern soll und seit zwei Wochen in der Mittelstraße während des sogenannten „Spaziergangs“ zu sehen ist, steht für einen friedlichen Weg, in aller Klarheit Gesicht zu zeigen, auch dann, wenn wir die Hälfte unseres Gesichts zur Zeit aus Rücksicht auf andere bedecken“, betonen Luck und Frehrking. Wer mit den Aufrufern unter diesen Voraussetzungen gegen die „Spaziergänger“ am Montag „Gesicht zeigen“ will, ist herzlich eingeladen, ein Teil der friedlichen Menschenkette in der Mittelstraße zu sein.“ Mehr Informationen gibt es auch auf der Internetseite von „Sehnde zeigt Gesicht„.

„Spaziergängern“ nicht die (Be)Deutung überlassen

Erste Gegen-Demo am 10.01. auf dem Marktplatz – Foto: Red

Die „Spaziergänger“, die seit vier Wochen in Sehnde montags unterwegs sind, sollen zudem eher „Spaziergangstouristen“ sein, die – wenn überhaupt – mehrheitlich nicht aus Sehnde kommen. Auch ein Parteifahrzeug der „Basis“, die den Querdenkern nahestehen soll, ist am Montagabend in der Zeit des „Spazierganges“ vor zwei Wochen geparkt am Rathaus erkannt worden. Frehrking und Luck sind der Überzeugung, dass die Sehnder sich nicht ihre Stadt von Dritten wegnehmen lassen dürfen und hoffen auf große Unterstützung für ihre Menschenkette: Auf das die stille Mehrheit zur erkennbaren wird!

(Bild oben: Unter dem Stern von Bethlehem zur Menschenkette in Sehnde versammeln – Foto: Red)

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11 Gedanken zu “Sehnde zeigt Gesicht: Aufruf zur Menschenkette gegen „Spaziergänger“

  1. Menschen wollen nicht gegen ihren Willen geimpft werden. Ihr demonstriert dagegen?

  2. Echt jetzt? „Spaziergangstouristen“? Darf man also nur noch Ortsgebunden für seine Grundrechte demonstrieren? Ich bin erschüttert, aufgrund dieser Ignoranz.

  3. Also sind die „Spaziergänger“ doch Demonstranten – und damit Angehörige einer nicht angezeigten Veranstaltung?

  4. @Herr Spitzfindig:
    1. Strohmannargument! Die Aussage meines Vorredners behält seine Gültigkeit.
    2. Siehe GG der BRD.
    Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
    Art 8
    (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
    (2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.

  5. @GG Schwurbler. Zu Punkt 1: Der Begriff „Strohmannargument“ bedarf der Definition, da es ihn nicht gibt. Zu Punkt 2: Das GG steht hier ja auch nicht zur Diskussion. Es geht um die Behauptung, das die „Spaziergänge“ eben KEINE Versammlung sind und daher nicht den begleitenden Gesetzen und Verordnungen unterliegen. Aus der Äußerung geht also auch hervor, dass die „Spaziergänge“ DOCH Demonstrationen oder Versammlungen nach GG sind. Bin für die Bestätigung dankbar.

  6. Intelligente Menschen sind in einer Pandemie mit einem lebensbedrohenden Virus solidarisch. Das Tragen von Masken, Abstands- und Hygieneregeln unterbinden die weitere Verbreitung. Das Impfen schränkt auch die Ausbreitung ein, verhindert zu über 90% die Hospitalisierung und den Tod.
    Die „Spaziergänger“ verhalten sich gegenteilig, tragen oft keine Maske und halten oft keinen Abstand. Leider bieten sie auch keine alternativen Lösungen an. Im Übrigen kann das Versammlungsrecht durch das Infektionsschutzgesetz eingeschränkt werden. Dennoch sind die Grundrechte weiter vorhanden und wir leben weiterhin in einer Demokratie. Die große Mehrheit steht hinter den Maßnahmen!
    Bei den „Spaziergängern“ fehlt mir absolut die Sinnhaftigkeit ihrer Handlung. Immer nur dagegen zu sein hat noch nichts gelöst!

  7. Ich halte jedem menschen zugute sich mit gleichdenkenden zu vereinen und zu versammeln. Doch sollte man nicht mit dümmlichen Argumenten nach der Rechtfertigung suchen. Es waren schon oft Mehrheiten die Deutschland in die Katastrophe führten und die größten Verbrechen der Geschichte verursachten. Man sollte fair und tolerant bleiben. Den Toleranz ist während der Coronakrise zu einem Fremdwort geworden.

  8. Interessant, wie jetzt versucht wird, „den Kopf aus der Schlinge zu ziehen!“
    Hätte den Organisatoren mehr Geschichtsbewußtsein zugetraut!!! So ein Verhalten ist pietätlos!!!!

  9. @Johanna Günther Das ist ja so nicht hinnehmbar. Ein Stern ist ein Stern, der wird in aller Literatur in der Regel in Gelb mit Zacken dargestellt und ist unpolitisch. Dass jetzt ein gelber Stern, der nun in die Nähe des Dritten Reichs gerückt werden soll, ist ja nicht den Nutzern eines Sterns zuzurechnen, sondern denen, die ihn dahin rücken möchten aus verschiedenen – auch politischen und propagandistischen – Gründen. Diese Leute hätten sich auch über andere Symbole mockiert, wenn’s nutzt.

  10. Der gelben Stern ist keine gute Wahl.
    Die eine Richtung hat böse Erinnerungen.
    Die andere Richtung ist kirchlich und hat
    in dieser Sache auch nichts zu suchen.
    Die Impfgegner sind aber auf dem falschen Weg.

  11. Menschen die friedlich gegen die Coronamaßnahmen demonstrieren, sollten ihre Demo anmelden und insbesondere darauf achten, dass Sie sich nicht von Radikalen , von Neonazis, von Steineschmeißern und Demokratiefeinden vereinnahmen lassen. Der Sturm auf den Reichstag, die wiederholten Angriffe auf Polizeikräfte, das Tragen von Nazisymbolen und die Morddrohungen gegen Politiker, Journalisten, Wissenschaftlern und Polizisten sprechen eine deutliche Sprache. Hass, Antisemitismus, Gewalt und Rassismus dürfen wir keinen Raum geben. Bitte bleibt friedlich, demokratisch und solidarisch und bleibt Gesund. Der Schutz von Leben und Gesundheit ist das höchste Gut, welches es zu verteidigen gilt.

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