Bieterrüge behindert die sprinti-Erweiterung im Osten der Region – Testgebiete auf Rekordkurs
Bei den Vergabeverfahren kommt es oft zu unterschiedlichen Auffassungen, weshalb ein Bieter nicht zum Zuge gekommen ist. Und auf den sprinti trifft dies inzwischen wohl auch zu. Die On-Demand-Transportmöglichkeit in den drei Testgemeinden entwickelt sich immer mehr zu einem Erfolgsmodell. Deshalb sollte dieses Angebot in der Ostregion nun auch ab Mitte 2023 ausgeweitet werden. Doch damit wird es erst einmal nichts. Denn inzwischen gibt es gegen die Vergabe für die neuen Bereiche im Osten eine Bieterrüge, die beim OLG Celle eingegangen ist. Damit darf der Dienst derzeit in der Ostregion nicht vergeben werden, bis über diesen Einspruch gegen die Vergabe gerichtlich entschieden ist.
Dringlichkeit der Beschlussfassung
Aus genau diesem Grund ist der Verkehrsausschuss der Regionsversammlung für den 18.04.2023 zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen worden. Im Kern geht es um den Nachprüfungsantrag eines weiteren Bieters für das sprinti-Angebot in der Ostregion.
Im Rahmen der aktuellen Ausschreibung für die zweite Projektphase „sprinti“ in der Ostregion hat ein unterlegener Bieter einen Nachprüfungsantrag eingereicht und gegen den hierauf ergangenen Beschluss der Vergabekammer Lüneburg eine sofortige Beschwerde eingelegt. Damit kann der bisherige Zeitplan der Einführung nicht mehr gehalten werden.
Verschiebung der Anbindung im Osten
Konkret sieht der neue – vorläufige – Zeitplan vor, dass am 01.08.2023 mit den drei
Bestandskommunen der neue Auftrag startet. Das Ostnetz soll am 01.10.2023 an sprinti
angeschlossen werden und das Westnetz soll – wie geplant – zum Fahrplanwechsel am
10.12.2023 dazu kommen. Bis zur Neuvergabe der Verkehrsleistung wird der Betrieb vom 01.05.2023 bis 31.07.2023 durch den aktuellen Betreiber Via Mobility DE GmbH fortgeführt
Derzeit ist davon auszugehen, dass die östlichen Regionskommunen Burgwedel, Burgdorf, Uetze und Lehrte erst Anfang Oktober statt wie bisher geplant Anfang Juli an das On-Demand-Angebot angeschlossen werden können. Der Betrieb des sprinti in den drei Pilotkommunen Wedemark, Sehnde und Springe wird bis auf weiteres durch den bisherigen Betreiber Via Mobility DE GmbH fortgeführt.
Regionsverkehrsdezernent Ulf-Birger Franz betont: „Dass wir den sprinti-Ausbau statt im Sommer nun in den Herbst legen müssen, ist bedauerlich, wirft uns aber nicht zurück. Natürlich hätten wir uns einen schnelleren Start gewünscht, aber ohne Rechtssicherheit geht es nun einmal nicht. Dennoch bin ich optimistisch, dass wir schnellstmöglich auch den Osten und den Westen der Region mit unserem On-Demand-Verkehr anbinden können.“
Sprinti mit Rekord-Zwischenbilanz
Ungeachtet der Verzögerungen beim Ausbau erfreut sich sprinti weiterhin großer Beliebtheit. Im Jahr 2022 wurden 380.000 Fahrten mit dem bedarfsgesteuerten Kleinbus in Sehnde, Springe und der Wedemark durchgeführt. Ende März 2023 konnte bereits der 600.000 Fahrgast seit Projektstart im Juni 2021 gefeiert werden. Im März gab es zudem einen neuen Rekord – fast 43.000 Fahrgäste nutzten den sprinti, das sind fast 1.400 Fahrgäste pro Tag.
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