Hohe Qualität beim EU-Wahlkampf in Sehnde

In einem waren sich alle in Sehnde auftretenden Wahlkämpfer einig, die sich den Bürgern vorgestellt haben: es darf keinen Rechtsruck geben in Straßburg. Das Projekt Europa ist zu wichtig, als dass es wieder in nationale Egoismen zerbröselt und damit jedes Land um Spielball fremder Interessen – wie Russland oder China, aber auch den USA – wird.
Hier in Sehnde stellten sich die Kandidaten der CDU, SPD und FDP vor, oft unterstützt nicht nur von den örtlichen Parteivertretern.

CDU Besuch

Den Anfang machte die CDU, deren Kandidatin Karoline Czychon (26), Landesvorsitzende der Jungen Union Niedersachsen, aus Hannover, die sich im Restaurant am Rethmarer Golfplatz vorstellte (SN berichtete). Als „Neuling“ für das Europäische Parlament (EP) legte sie ihre Standpunkte und Ziele für die kommende Legislaturperiode dar und rief die Gäste auf, sie dabei zu unterstützen. Czychon steht für Verteidigungsbereitschaft, Bürokratieabbau in der EU und effiziente Digitalisierung.

SPD Besuch

Der nächste Besucher, der gleich drei Mal die Stadt aufsuchte, kam aus der näheren Umgebung und ist der aktuelle Vertreter des Wahlkreises im EP: Bernd Lange aus Burgdorf tritt erneut für die SPD an. Er kam zunächst zum Maifest von SPD und DGB auf dem Hof Falkenhagen (SN berichtete), stand danach den Bürgern im Apart Hotel Rede und Antwort (SN berichtete) und war am vergangenen Freitag in Rethmar zu Gast am Wahlstand (SN berichtete). In seiner Vorstellung dort betonte Lange, dass man mit „Wählen viel erreichen könne und verwies auf Polen, wo man sich für Demokratie und Europa entschieden habe.  Vieles habe man durch Europa vereinfacht und vereinheitlicht, so die USB-Ladekabel und die Gewährleitungsfristen. Auch der Mindestlohn werde in Europa gleich gestaltet. Nun muss man deutlich den rechtspopulistischen Tendenzen entgegentreten bei der Wahl. Lange sitzt als niedersächsischer Vertreter auch dem wichtigen EP-Handelsausschuss vor und gestaltete damit die wichtigen Abkommen CETA, EU-Zentralamerika und das Assoziierungsabkommen EU-Chile mit.

FDP Besuch

Am Sonnabend, 25.05.2024, schloss sich dann noch die Wahlkampfveranstaltung der FDP an, die am See in Rethmar stattfand (SN berichtete). Rund 100 Personen folgten im Laufe des Tages bei bestem Wetter der Einladung des FDP-Kandidaten Matthias Digwa, zugleich Stadtverbandsvorsitzender der Partei für Sehnde, der auf Listenplatz 10 für die Liberalen kandidiert. Er steht für Wirtschaftsinvestitionen, gegenseitige Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen innerhalb der EU und die Freizügigkeit auf dem Kontinent. Zudem sollte in der EU das Einstimmigkeitsprinzip mit Blick auf Fälle wie Ungarn und Polen aufgehoben werden. „Das Abkaufen der Stimmen, wie zuletzt bei Ungarn, muss beendet werden“, so fordert er. Zur Unterstützung und zur eigenen Vorstellung wird der Spitzenkandidat Jan-Christoph Oetjen am 1. Juni um 16 Uhr noch zum Biertalk auf dem Gutshof erwartet (SN berichtete).

Damit haben sich – bis auf die Grünen – in Sehnde dann alle Kandidaten für das EP persönlich vorgestellt.