Ausbreitung von Blauzungenkrankheit – Region empfiehlt Impfung von Schafen und Ziegen

Ausbreitung von Blauzungenkrankheit – Region empfiehlt Impfung von Schafen und Ziegen
Schafe, Ziegen und Ähnliche vor der Blauzungenkrankheit schützen - Foto: JPH

Der Ausbreitung von Blauzungenkrankheit vorbeugen: seit kurzem sind drei Impfstoffe von verschiedenen Herstellern freigegeben, die vor der Blauzungenkrankheit schützen. Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine virusbedingte Krankheit, die nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen) übertragen wird. Für Menschen ist das Virus völlig ungefährlich. Empfänglich sind ausschließlich Wiederkäuer wie Schafe, Ziegen und Rinder. Das Virus verursacht teilweise schwere Symptome und kann insbesondere bei Schafen zum Tod der Tiere führen. Bei Rindern wurde zum Beispiel ein starker Milchrückgang beobachtet. In den Niederlanden hat sich die Infektion im Herbst 2023 sehr schnell ausgebreitet.

Niedersachsen betroffen

Auch in Niedersachsen sind bereits im Oktober 2023 die ersten Fälle der Blauzungenkrankheit aufgetreten. „Wir rechnen damit, dass sich die Krankheit auch in Niedersachsen flächendeckend ausbreitet, wie es hier in Deutschland schon einmal im Jahr 2008/2009 der Fall war. Es ist jedoch möglich, die Tiere zum Schutz vor der Infektion impfen zu lassen. Bereits damals konnten durch eine Notimpfung massive Tierverluste verhindert werden“, so Dr. Petra Spieler, Leiterin des Fachbereichs Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region Hannover.

Die Region Hannover empfiehlt daher allen Haltern von Schafen und Ziegen, ihre Tiere gegen die Blauzungenkrankheit impfen zu lassen. Bei Rindern ist eine Impfung ebenfalls empfehlenswert, jedoch erscheint eine Abwägung von Kosten und Nutzen sinnvoll. Die Impfung erfolgt durch den jeweiligen Haustierarzt. Laut dem Friedrich-Löffler-Institut bietet die Impfung den einzigen sicheren Schutz der Tiere vor einem schweren Verlauf und sollte bis zum Beginn der Hauptflugzeit der übertragenden Gnitzen im Sommer (in der Regel ab Juli) abgeschlossen sein. Bei Schafen und Ziegen ist dazu eine Impfung ausreichend, die nach drei Wochen einen Schutz vermittelt.

Beihilfe möglich

Die Niedersächsische Tierseuchenkasse unterstützt die Impfung von Schafen und Ziegen mit einer Beihilfe in Höhe der nachgewiesenen Kosten, maximal aber mit drei Euro pro Tier. In diesem Zusammenhang müssen alle Impfungen in der HI-Tier-Datenbank dokumentiert werden, was auch die Haustierärzte übernehmen können. Die Dokumentation ist Voraussetzung für die Beihilfe zur Impfung seitens der Tierseuchenkasse.

Die Tierseuchenbehördliche Allgemeinverfügung der Region Hannover zur Genehmigung der freiwilligen vorbeugenden Schutzimpfung ist im Internet hinterlegt.

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