Baukulturdienst Weser-Leine-Harz bietet Altbau-Inspektionen mit LEADER an

Baukulturdienst Weser-Leine-Harz bietet Altbau-Inspektionen mit LEADER an
Inspektor bei der Arbeit - Foto: Manfred Röver

Die LEADER-Börderegion unterstützt und fördert das Kooperationsprojekt Baukulturdienst Weser-Leine-Harz, das sich vor allem an Besitzern von Altgebäuden wendet. In seinem Rahmen werden Inspektionen und Beratungen für die Alt-Immobilien angeboten. Beteiligt ist auch die Börderegion mit den Mitgliedskommunen Algermissen, Harsum, Hohenhameln und Sehnde.

Seit Anfang des Jahres hat der Baukulturdienst (BKD) schon 50 Inspektionen an Altbauten vorgenommen. Damit hat der BKD das Bewusstsein für die Bedeutung der gewachsenen Baukultur gestärkt und die Eigentümer historischer Gebäude bei deren Erhalt aktiv unterstützt. Besitzer von Altgebäuden im BKD-Gebiet konnten und können kostengünstig unabhängige und fachkundige Analysen und Empfehlungen für Altgebäude (Baujahr vor 1945) durch fachkundige „Gebäudeinspektoren“ erstellen lassen. Auf diesem Weg sollen Möglichkeiten zum nachhaltigen Erhalt der Häuser aufgezeigt und die Besitzer vor Bauschäden und ärgerlichen Fehlinvestitionen bewahrt werden.

Der BKD bietet auch an, die Potenziale des jeweiligen Gebäudes herauszuarbeiten, die nicht nur für kommende Energieeinsparungen, sondern auch für weitere Aspekte im Sinne des Klimaschutzes wesentlich sind. Dazu gehören in erster Linie die sogenannte „Graue Energie“ und die bereits einbauten Materialien, aber auch weitere – bisher wenig bekannte oder beachtete – Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Gesunderhaltung des Gebäudes. Dies soll dazu dienen, den Blick nicht mehr nur wie bisher auf nachträgliche Wärmedämmung und Erneuerung der Haustechnik, sondern auch auf andere Effekte wie passive Solarenergie, Strahlungswärme, Schaffung gestaffelter Wärmezonen und innovative Wohnformen zu richten.

Unabhängige Inspektion

Der Projektträger des LEADER-Kooperationsprojektes Baukulturdienst Weser-Leine-Harz ist der bundesweit agierende gemeinnützige Verein Interessengemeinschaft Bauernhaus (IgB). Aufgrund der beteiligten LEADER-Regionen erstreckt sich das Gebiet des Baukulturdienstes auch auf die Gemeinde Sehnde in der Region Hannover und die Gemeinde Hohenhameln im Landkreise Peine.

Inspektoren bilden sich fort – Foto: Ylva Cohrs-Müller

Die entstehenden Kosten werden zum Teil durch Beiträge der Hauseigentümer oder Auftraggeber, zum größeren Teil aber durch Fördermittel der EU sowie der Landkreise getragen. Der Kostenanteil für den Hauseigentümer beziehungsweise den Auftraggeber beträgt (netto) je nach Art der Inspektion:

  • 350 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer für die Inspektion mit schriftlichem Bericht,
  • 175 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer für die Inspektion mit mündlichen Erläuterungen,
  • 550 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer für die um das „Klimamodul“ erweiterte Inspektion mit Bericht.

Ablauf

Zunächst geht es um eine sorgfältige Erkundung der vorhandenen Bausubstanz, also der Bauart und der verwendeten Baustoffe. Dann werden vorhandene Schäden und Probleme aufgespürt und fotografisch sowie schriftlich dokumentiert. Schließlich resultieren daraus Empfehlungen für sinnvolle Maßnahmen mit gewichteten Dringlichkeiten. Diese können durchaus auch den Ratschlag enthalten, bestimmte Dinge nicht, beziehungsweise nur in einer bestimmten Reihenfolge, zu tun.

Das alles mündet in einen schriftlichen auch für den Laien verständlichen Bericht, der nur dem Hauseigentümer ausgehändigt wird. Der Bericht soll ihn in die Lage versetzen, sein Haus besser zu verstehen und die richtigen Maßnahmen vorzunehmen. Vor allem aber sollen falsche Maßnahmen – und damit Fehlinvestitionen oder noch schlimmer Bauschäden – vermieden werden. Denn die Erfahrung zeigt, dass diese in erster Linie zu dem Vorurteil führen, Altbausanierung sei ein „Fass ohne Boden“ – von dem man lieber die Finger lassen solle.

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