Vorsicht: Fastnachtsfrauen

Ganz Sehnde widersteht der närrischen Zeit und hält sich an Norddeutsche Traditionen. Ganz Sehnde? Nein, fast am Südrand der Stadt gab es einen kleinen Ort, der allen Versuchungen trotzte und den Bestrebungen der Ruhe beherzt entgegentrat: die Fastnachtsfrauen von Wehmingen. Inzwischen warnt sogar ein Schild am Ortseingang vor dem bunten unkontrollierten Treiben, unterstützt mit allerlei Zaubertränken.
Bereits um 9 Uhr ging es in dem kleinen Sehnder Dörfchen zur Sache und elf als Marienkäfer, Schaf, Grinch und Kleiner Feigling verkleidete Damen zogen von Haus zu Haus, um die Bürger um Spenden zu erleichtern. Das Treiben hielt dann bis in den frühen Abend an, um schließlich in einer ausgelassenen Feier im ehemaligen Schulhaus mit weiteren Zaubertränken zu enden.
Pause zur Erholung
Zur Mittagszeit hatten Mickey Maus, Horst Schlämmer, Oma mit Rollator und Co eine Stärkung vor dem Haus von Rene Bettels, unterstützt von dessen Familie und einem finanziellen Zuschuss des Ortsrates unter Beteiligung der Ortsbürgermeisterin Meike Vorholt, erzwungen.
„Schon lange gibt es hier die Tradition der Fastnachtsfrauen“, verriet eine der kostümierten Damen. „Als die Junggesellen den Umzug nicht mehr organisiert bekamen, haben unsere Vorgängerinnen den Umzug einfach übernommen.“ Und seitdem gibt es in Wehmingen eben „die Fastnachtsfrauen“.
Mit dem gesammelten Gut wird dann abends im Dorf gemeinsam gefeiert, vorbereitet von Kerstin Fischer, die schon viele Jahre bei dieser in Sehnde einzigartigen Tradition dabei ist.
„Viele Besuchte geben heute auch Geld, mit dem wir dann später verschiedene Projekte im Ort unterstützen. So beispielsweise das Indiaca Turnier von Sir Tobey“, war noch zu hören, bevor sich der Spuk, gestärkt mit verschiedensten Getränken, Lauchsuppe der Ortsbürgermeisterin und Würstchen vom Bettelschen Grill, wieder in den Weiten des Orts verlor – und es erneut hieß: „Vorsicht! Fastnachtsfrauen!“
Neufreischaltung
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