ABC-Einsatz bei Lehrter Entsorgungsbetrieb: unbekannter Stoff reagierte
Die Feuerwehreinsatzkräfte aus dem Lehrter und Sehnder Stadtgebiet sind am Freitag, 05.02.2021, gegen 14.10 Uhr zu einem ABC Einsatz auf ein Gelände eines Entsorgungsbetriebs im Bereich der Industriestraße in Lehrte alarmiert worden. Mitarbeiter des Betriebes hatten während ihrer Arbeit ein verdächtiges Granulat bemerkt, das mit Wasser reagierte. Der Geschäftsführer des Betriebs handelte geistesgegenwärtig, sicherte den Bereich und alarmierte die Feuerwehr.
Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, bestätigte sich die Lage nach erster Erkundung. An Zwei Stellen wurde ein zunächst noch unklarer Stoff vorgefunden, der geringfügig aufflammte. Nach ersten Informationen durch den Betrieb hatten drei Mitarbeiter des Betriebs kurzeitig geringe Mengen des Gases eingeatmet. Sie kamen vorsorglich zum eingetroffenen Rettungsdienst verwiesen.
Nachalarmierung aus Lehrte und Sehnde
Die Hauptaufgabe der Feuerwehr bestand zunächst darin, den Stoff zu separieren und zu identifizieren. Erst danach konnte die weitere Behandlung angegangen werden. Zunächst wurde hierfür die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Zusätzlich wurden kurz nach Eintreffen der Lehrter Feuerwehr weitere Kräfte der ABC Fachgruppe der Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Lehrte und Sehnde alarmiert. Außerhalb des abgesperrten Bereichs richtete der Zug eine Dekontaminationsstation ein. Zugleich wurde der Brandschutz sichergestellt und die Einsatzstelle ausgeleuchtet.
Durch die Dekontaminationsschleuse gelangen die ABC-Einsatzkräfte unter Schutzkleidung und mit schwerem Atemschutz in den Gefahrenbereich. Beim Verlassen des Gefahrenbereichs durchliefen die eingesetzten Trupps dann erneut die Dekontaminationsschleuse. Dort wurden sie in einem mehrstufigen Prozess entgiftet, um sich danach den Schutzanzug abzulegen und sich wieder anzukleiden.
Identifizierung des Stoffes
Der verdächtige Stoff wurde durch mehrere eingesetzte Trupps unter Atemschutz in Chemikalienschutzanzügen erkundet. Die Aufgabe der eingesetzten Trupps bestand darin, in Absprache mit der Einsatzleitung Proben zu nehmen, die dann unterschiedlichen Testverfahren unterzogen wurden. So wurde dann der Stoff identifiziert: Es handelte sich um einen Stoff zur Schädlingsbekämpfung. Der wird unter anderem zur Bekämpfung der Wühlmaus in der Landwirtschaft verwendet. Nach der Identifizierung wurde das Schädlingsbekämpfungsmittel aufgenommen und sicher in verschließbare Gefäße gefüllt. Zusätzlich wurde es mit trockenem Zement bedeckt.
Der Einsatz war gegen 18 Uhr beendet, sodass das Gelände wieder an den Betreiber übergeben wurde. Im Einsatz waren insgesamt rund 92 Einsatzkräfte, davon 87 ehrenamtliche Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren aus Lehrte, Immensen, Arpke, Sievershausen, Hämelerwald, Bilm, Ilten und Höver mit insgesamt 18 Fahrzeugen.
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