Alarm für Sehnder Feuerwehren nach Höver: Gefahrgut ausgelaufen
Zu einem Einsatz sind die Sehnder Fachgruppe ELO und die Fachgruppe Gefahrgut am Montagabend, 14.06.2021, um 21 Uhr alarmiert worden. Der Alarm erfolgte, weil an der Hannoverschen Straße bei einer Spedition ein Tank mit Gefahrgut beschädigt worden sein soll.
Der Alarm lief um 21 Uhr ein und löste neben dem Einsatz der Gruppe ELO und dem ABC-Zug Region Hannover-Ost auch den Vollalarm für die Ortsfeuerwehren Sehnde und Höver aus. Den ersten Angaben zufolge erfolgte der Alarm durch die Leitstelle um 21.04 Uhr für die Einsatzkräfte. Den Angaben zufolge ist ein 1000 Liter-Tank auf einem Lastwagen mit der Ecke einer Palette auf einem Gabelstapler beschädigt worden. „Daraufhin traten fast 1000 Liter eine Flüssigkeit aus, die als Fluorborsäure bezeichnet wird“, so Stadtfeuerwehrpressesprecher Tim Herrmann. „Die wurden dann mit Bindemittel gebunden. Zugleich wurde das Leck im Tank abgedichtet.“ Eine Spezialfirma kam dann zum Aufnehmen des Gefahrstoffes UN 1175. Durch Messtrupps wurden im Nahbereich um die Einsatzstelle mit speziellen Messgeräten Luftproben genommen. Eine erhöhte Stoffkonzentration konnte mit den Mitteln der Feuerwehr an keiner Stelle festgestellt werden.
Ein Tanklastzug des angeforderten Entsorgungsunternehmen hatte geplant, den ausgelaufenen Gefahrstoff aufzusaugen. Die Maßnahmen scheiterten zunächst, so die Feuerwehr, da das eingesetzte Fahrzeug nicht über die geeigneten Vorrichtungen zur Aufnahme des Gefahrstoffes verfügte. Die Einsatzstelle wurde daraufhin komplett abgesperrt und erneut eine weitere Lage Chemikalienbinder aufgebracht. Danach übergab die Einsatzleitung den Einsatzort an die Betriebsleitung. Am Dienstag wird die
Entsorgungsfirma weitere Maßnahmen zur Reinigung des Bereiches vornehmen. Der Einsatz für die Sehnder Feuerwehren war gegen 3 Uhr beendet. Im Einsatz sind die Kräfte des ABC-Zuges Region Ost mit den Anteilen aus Sehnde, Lehrte, Uetze und Burgdorf, der Einsatzleitung ELO aus Sehnde und den Feuerwehren aus Sehnde und Höver mit insgesamt rund 120 Einsatzkräften.
Eine vorrübergehende Sperrung der Hannoverschen Straße während des Einsatzes konnte nach kurzer Zeit wieder aufgehoben werden. Es kam dennoch zeitweise zu starken Verkehrsbehinderungen.
Der Stoff UN 1775 (Fluorborsäure) wird als ätzend bezeichnet und kann Haut, Augen und Atemwege schädigen. Die Säure entwickelt auch ätzende und reizende Dämpfe, sie kann Metalle angreifen, hierbei Wasserstoffgas entwickeln und mit Luft dann sogar ein explosionsfähiges Gemisch bilden. Die Dämpfe können unsichtbar sein und sind schwerer als Luft. Sie breiten sich deshalb am Boden aus und können in Kanalisation und Kellerräume eindringen. Zum eigenen Schutz müssen die Einsatzkräfte Schutzanzüge (CSA) tragen, die einen außenluftunabhängigen Atemschutz ermöglichen.
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