Brand in Rethmar: Haus abgerissen – Brandwache organisiert
In einem Einfamilienhaus in Rethmar ist am Dienstag, 28. Dezember, ein Brand ausgebrochen. Zunächst rückte die eigene Ortsfeuerwehr an. Doch kurz danach wurden weitere Kräfte angefordert, später unterstützte auch die Lehrter Feuerwehr mit einer weiteren Drehleiter und mehreren Löschfahrzeugen. Zudem kam ein Abrissbagger der Firma Bähre aus lehrte zum Einsatz. Es wurde eine Person verletzt und vom Rettungsdienst behandelt.
Brand größer als gemeldet
Der Alarm ging um 10.40 Uhr für die Feuerwehr aus Rethmar per Sirene ein, und die Kräfte rückten zum Hausbrand Am Bergfeld Nord aus. Schon bei Eintreffen war klar, dass der Alarm erweitert werden musste. So wurden weitere Einsatzkräfte nachgefordert. Zugleich gestaltete sich die Wasserversorgung problematisch, sodass eine Leitung zum alten Rethmarer Feuerwehrhaus gelegt wurde. Aus diesem Grund musste dann auch die B 65 voll gesperrt werden. Die Sperrung dauerte bis gegen 18 Uhr, der Verkehr wurde stark behindert – die Buslinie 800 fuhr später eine Umleitung.
„Der Brand brach im Dachgeschoss bei Handwerkerarbeiten aus“, so der Stadtfeuerwehrsprecher Karsten Gurkasch. „Die Arbeiter bemerkten den Brand, versuchten noch, zu löschen, und alarmierten die Feuerwehr. Sie handelten komplett richtig.“ Doch das Feuer breitete sich blitzschnell in die Wand, das Dach und den Deckenbereich nach unten aus und war ohne Löschgerät nicht mehr zu erreichen. Die Handwerker mussten die Brandstelle verlassen und informierten die Bewohner, die daraufhin auch das Haus verließen. Sie waren erst etwa eine Woche zuvor in das Gebäude eingezogen. Ein direkter Nachbar gab den Brandbekämpfer bei deren Eintreffen den entscheidenden Hinweis auf die Bauart des Gebäudes – sein gleichartig gebautes Haus in Holzständerbauweise war rund 20 Jahre zuvor ebenfalls den Flammen zum Opfer gefallen.
Haus musste abgerissen werden
Das gesamte brennende Obergeschoss wurde zunächst von einer, später dann von zwei Drehleitern aus gelöscht. Dann wurde die Dachhaut abgenommen, um ins Innere vordringen zu können. Dabei unterstützten mittlerweile die Drehleiter und ein wasserführendes Löschfahrzeug aus Lehrte. Da sich das Feuer aber durch die Zwischenwände bewegen konnte, war dies schwer zu erwischen. Außerdem war dieser komplizierte Einsatz auf viel Wasser angewiesen. Deshalb gab es eine Löschwasserleitung aus dem Bereich des alten Rethmarer Feuerwehrhauses über die B 65 in den Einsatzbereich. Dafür wurde die Bundestraße voll gesperrt.
Parallel wurde ein Außenangriff eingeleitet sowie die Alarmstufe weiter erhöht, um ausreichend Atemschutzgeräteträger an der Einsatzstelle zu haben. Aber der komplette Einsatz der verfügbaren Löschtechnik reichte nicht aus, um den Brand in Decke und Wänden unter Kontrolle zu bekommen. Vielmehr mussten dazu die Gebäudestrukturen aufgebrochen werden. „Um die Löschmaßnahmen fortzuführen und vor allem auch zu beenden, wurde deshalb der Abriss des Gebäudes eingeleitet“, so Gurkasch. Dafür wurde das Abbruchunternehmen Bähre aus Lehrte beauftragt, das Gebäude sukzessive abzutragen, um die Löscharbeiten in die Tiefe zu ermöglichen.
Erst dabei zeigte sich das ganze Ausmaß des Schadfeuers: bereits die gesamte Balkenlage der Erdgeschossdecke sowie alle tragenden Holzbalken waren in Brand geraten. Nun konnte die Feuerwehr den erwünschten Löscherfolg erzielen. Das Gebäude wurde nach Abriß dann mit Schaum abgedeckt und gegen 18 Uhr war der Einsatz mit der Meldung „Feuer aus“ für die bis dahin rund 120 Einsatzkräfte aus Sehnde und Lehrte beendet. Die Ortsfeuerwehr Rethmar leistete noch Nacharbeiten und stellte die Brandwache sicher. Gegen 22 Uhr war der Einsatz endgültig vorbei.
120 Einsatzkräfte, lange Sperrung der B 65
Der Sehnder Stadtbrandmeister Jochen Köpfer mit der Einsatzleitung Ort (ELO) war ebenfalls im Einsatz. Die Schadenshöhen wird von der Polizei mit rund 500.000 Euro angegeben – darin sind auch die notwendigen Abrisskosten enthalten. Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren von Sehnde, Rethmar, Klein Lobke, Evern, Dolgen, Wehmingen, die ELO mit Teilen aus Müllingen-Wirringen, Bolzum und Ilten, die Feuerwehr aus Lehrte, zwei Rettungswagen, ein Notarzt, mehrere Polizeistreifen und die Brandermittler. Die betroffene Familie wurde durch die Stadtverwaltung Sehnde im Hotel untergebracht.
Auch bei der Üstra führte die Sperrung der B65 zu Problemen. Die Buslinie 800 musste längere Zeit pausieren und danach eine Umleitungsstrecke fahren. Zwischendurch war kurzzeitig normaler Linienverkehr möglich, weil die Strecke kurzzeitig freigegeben wurde. Dann aber hatte die Feuerwehr die Sperrung bis 18 Uhr ieder eingerichtet.
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