Waffenkontrollen im Hauptbahnhof Hannover: Bundespolizei zieht Fazit
Für das vergangene Wochenende hatte die Bundespolizeidirektion Hannover für den Hauptbahnhof Hannover vom 4. auf den 5. sowie vom 5. auf den 6. Februar 2022, jeweils im Zeitraum von 18 bis 2 Uhr, eine Allgemeinverfügung erlassen. Sie verbot das Mitführen von gefährlichen Werkzeugen, Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Messern aller Art für alle Personen, im Hauptbahnhof Hannover aufhielten oder ihn passierten.
Der Anlass für die Waffenkontrollen waren die insbesondere in den vergangenen Wochen festgestellten Personen, die in dem Bereich verbotene Gegenstände oder Messer mitführten. Insbesondere in den Wochenendnächten bei einer Altersgruppe der 15 bis 45 Jährigen häuften sich diese Fälle. Allein das Mitführen erhöht die Gefahr, die Waffen durch Enthemmung nach Alkoholgenuss auch einzusetzen. Das stellt auch eine erhebliche Gefahr für „normal Reisende“ dar.
Vornehmlich Messer und „Abwehrsprays“ gefunden
Für den Einsatz waren rund 80 zusätzliche Polizeibeamte der Bundesbereitschaftspolizei und der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit im Einsatz. Im Hauptbahnhof überprüfte die Bundespolizei insgesamt rund 1000 Personen. Bei den festgestellten knapp 50 Verstößen gegen die Verbotsverfügung handelte es sich überwiegend um das Mitführen von Messern. Von diesen 29 Messern konnten allein elf Einhand- und ein Butterflymessermesser abgenommen werden, die grundsätzlich nach dem Waffengesetz verboten sind. Hier erfolgte außerdem ein Strafverfahren gegen die Personen nach dem Waffengesetz. Neben einem Teleskopschlagstock, einem Kubotan – als Schlüsselanhänger konzipierter kleiner Stock, der lebensgefährliche Verletzungen verursachen kann – und Pyrotechnik wurden auch sechs Tierabwehrsprays bei den Waffenkontrollen festgestellt.
Die Mitführenden der verbotenen Gegenstände waren hauptsächlich Deutsche erschreckenderweise in der unteren Altersgruppe.
Waffenkontrollen: Auch andere Straftaten entdeckt
In der Kontrollzeit wurden beispielsweise gegen 18.40 Uhr ein 17-jähriger Russe mit einem Taschenmesser, gegen 19.20 Uhr ein 18-jähriger Deutscher mit einem Einhandmesser und im gleichen Zeitfenster ein 15-jähriger Deutscher mit einem feststehenden Messer von acht Zenmtimetern sowie drei Feuerwerkskörper entdeckt. Gegen 22 Uhr erwischten diue Beamten einen 14-jährigen Deutschen mit einem Taschenmesser und einen 16-Jährigen mit einem Teleskopschlagstock. Ein besonderer Treffer war ein 15-Jähriger mit einem Messer im Scheckkartenformat. Ihn holte sein Erziehungsberechtigter ab.
Weiterhin wurden 18 Drogenverstöße angezeigt und elf Fahndungstreffer erzielt. Bei den Fahndungstreffern handelte es sich um zwei Haftbefehle durch die Staatsanwaltschaften Göttingen und Hannover sowie um neun Aufenthaltsermittlungen zur Feststellung der ladungsfähigen Wohnanschrift in einem Strafverfahren.
Erneut Widerstand gegen die Beamten
Leider kam es während der Waffenkontrollen auch zu Beleidigungen und einem Widerstand. So beleidigte ein 23-jähriger Deutscher einen Beamten beim Verlassen der Dienststelle. Ein weiterer 20-jähriger Deutscher wurde kontrolliert. Der Mann weigerte sich jedoch, den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen und wurde auf die Dienststelle mitgenommen. Im weiteren Verlauf sperrte er sich gegen die Maßnahme und verweigerte die Durchsuchung unter Beleidigungen. Bei der dann durchgeführten Durchsuchung wurde ein Einhandmesser aufgefunden und sichergestellt.
„In dem Bewusstsein, dass es sich bei den Feststellungen auch um grundsätzlich verbotene Waffen handelt, ist diese Anzahl definitiv zu hoch. Insbesondere mit dem Hintergrund, dass die Verbotsverfügung in zahlreichen Medien und den sozialen Netzwerken bekannt gemacht wurde. Die von den Einsatzkräften wahrgenommenen Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürger waren mit Masse positiv“, so der Pressesprecher der Bundespolizeidirektion in Hannover.
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