Bundesweite Polizeikontrollen: Gemeinsamer Kampf gegen Geldautomatensprengungen
In den frühen Morgenstunden endeten am Mittwoch, 27. September 2023, bundesweite Verkehrskontrollaktionen der Polizeibehörden zur gemeinsamen Bekämpfung des Kriminalitätsphänomens „Geldautomatensprengungen“. Koordiniert durch die darauf spezialisierte Task Force im Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hatten sich für die dritte Fahndungs- und Kontrollaktion dieser Art die Bundesländer Niedersachsen, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und die Bundespolizei in Hannover, Koblenz und Stankt Augustin angeschlossen.
Verstärkter Streifendienst
Rund um – aus polizeilicher Sicht – besonders gefährdete Bereiche waren seit dem 24. September jede Nacht verstärkt mobile Streifen und zivile Kräfte im Einsatz. Mit Erfolg: Bundesweit wurden mehr als 8.000 Fahrzeuge kontrolliert und 77 Personen festgenommen. Gegen sie lagen Haftbefehle jedoch ohne Bezug zum Phänomen „Geldautomatensprengungen“ vor, unter anderem nach Einbruch oder illegalem Aufenthalt. Zusätzlich wurden 239 Strafanzeigen erstellt und 197 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei den Feststellungen aus anderen Phänomenbereichen handelt es sich überwiegend um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, Verkehrsverstöße, Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz und Schleusungen.
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt: „Von dieser bundesweiten polizeilichen Allianz geht ein starkes Signal aus. Wir haben ein gemeinsames Ziel: Mit Entschlossenheit gegen das Phänomen Geldautomatensprengungen vorzugehen. Die Fallzahlen in Niedersachsen liegen deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus! Dennoch ist die Zahl der Sprengungen nach wie vor zu hoch. Aus diesem Grund verfolgen wir die Täter auch weiterhin mit Hochdruck.“
Viele Sprengungen
Bundesweit war die Anzahl der Geldautomatensprengungen im vergangenen Jahr so hoch wie nie zuvor: 496 Taten weist das deutschlandweite Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) 2022 aus. In 2023 bewegen sich die Fallzahlen bisher auf ähnlich hohem Niveau. Die Täter gehen bei der Tatbegehung, aber auch auf der Flucht, rücksichts- und skrupellos vor. In nahezu allen Fällen verwenden sie Festsprengstoffe, durch deren hohe Sprengkraft neben den Geldautomaten auch Gebäude erheblich beschädigt und vor allem aber Leib und Leben der Anwohner gefährdet sind.
Entgegen des bundesweiten Trends befinden sich die Fallzahlen in Niedersachsen deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus. Insgesamt 29 Taten wurden 2023 polizeilich registriert, das sind 52 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben allerdings auch gezeigt, dass es immer wieder zu Schwankungen kommen kann.
Zahlreiche Dienststellen beteiligt
An den nun beendeten Kontrollen waren in Niedersachsen Einsatzkräfte des LKA Niedersachsen, der Zentralen Polizeidirektion sowie aus den Polizeidirektionen Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück beteiligt. Sie kontrollierten in den drei Nächten insgesamt rund 1.400 Fahrzeuge und mehr als 2.000 Personen.
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