Gekenterter Kajakfahrer vor Warnemünde von DGzRS gerettet

Vor Warnemünde haben die Seenotretter Donnerstagabend, 13. August 2020, einen Kajakfahrer aus Lebensgefahr gerettet. Der Mann war vor dem Hafen gekentert. Als die Rettungsmänner der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ihn fanden, war er bereits gefährlich unterkühlt.

Schwaches Signal löst Rettungseinsatz aus

Die Besatzung des zurzeit im Alten Strom liegenden Seenotrettungskreuzers „Vormann Jantzen“ holte den Kajakfahrer aus dem Wasser – Foto: DGzRS/Archivbild

Ganz schwach kam um 19.19 Uhr bei den Seenotrettern ein „Mayday“ über UKW-Kanal 16 an, den Not- und Anrufkanal in der Schifffahrt. Gehört wurde er von der Besatzung des Seenotrettungskreuzers Vormann Jantzen, die derzeit am Alten Strom, dem Stammliegeplatz der Arkona liegt. Der auf der Station Warnemünde stationierte Kreuzer befindet sich zur turnusgemäßen Generalüberholung in einer Werft.

Ebenfalls empfangen wurde der Notruf über Bremen Rescue Radio, die Notruf-Küstenfunkstelle der DGzRS in der Seenotleitung Bremen. Eine Kontaktaufnahme mit dem Fahrzeug in Not war nicht möglich, aber schwach kamen die Worte „Warnow“, „Ostseite“ und „Werft“ über den Funk. Die Vormann Jantzen lief sofort aus, gleichzeitig benachrichtigte die Seenotleitung die Wasserschutzpolizei, um die Werften absuchen zu lassen. Tatsächlich stellte sich der Hinweis auf eine Werft später jedoch als Irrtum heraus.

Vom Frachter kam der wichtige Hinweis

Ein aufmerksamer Lotse auf dem nach Rostock einlaufenden Chemikalientanker „Chemway Lara“ hatte ein Kajak gesichtet, dass sich offenbar in Schwierigkeiten befand. Seine Beobachtung meldete er den Seenotrettern. Dies erwies sich als der entscheidende Hinweis: Eine Seemeile (1,8 Kilometer) vor den Warnemünder Molenköpfen entdeckte die Besatzung der Vormann Jantzen ein gekentertes Kajak, an dem sich der Schiffbrüchige noch festhielt. Seine Rettungsweste hielt ihn über Wasser. Den Notruf hatte er über ein Handfunkgerät abgegeben.

Mit dem Tochterboot der Vormann Jantzen holten die Seenotretter den Mann an Bord und versorgten ihn sofort mit trockener, wärmender Kleidung. Eine erste Untersuchung ergab eine gefährliche Unterkühlung. Die Körpertemperatur des 60-jährigen betrug nur noch 32 Grad Celsius. Die Seenotleitung Bremen alarmierte deshalb Notarzt und Rettungswagen, so dass der Mann im Hafen von Warnemünde sofort an den Landrettungsdienst übergeben wurde.

Nur 19 Grad Wassertemperatur

Die Besatzung eines Freizeitkatamarans sicherte das Kajak und brachte es später zum Liegeplatz der Vormann Jantzen. Der Kajakfahrer aus dem Raum Bremerhaven hatte nach eigenen Angaben Richtung Rügen paddeln wollen, dann jedoch festgestellt, dass bei vier Beaufort die Bedingungen für sein Vorhaben zu rau waren. Auf dem Weg zurück war er vor Warnemünde gekentert. Die Wassertemperatur vor Warnemünde beträgt derzeit 19 Grad Celsius.

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