Großalarm für die Sehnder Feuerwehren nach Höver
Zu einem Großeinsatz sind die Sehnder Feuerwehren am Mittwochmorgen, 20.10.2021, um 6.26 Uhr von der Leitstelle alarmiert worden. Der Einsatzort war eine Farben-Firma an der Hannoverschen Straße in Höver. Der Einsatz, der auch die ABC-Komponente und die Einsatzleitung Ort (ELO) der Sehnder Feuerwehr umfasst, erreichte die Sehnder Feuerwehren sowohl digital per Melder als auch durch Sirenen. Der Einsatz war nach viereinhalb Stunden abgeschlossen, verletzt wurde niemand.
Die Feuerwehr-Leitstelle löste in den frühen Morgenstunden Vollalarm für Sehnde aus. Auch der Gefahrgutzug Region Hannover Ost rückte aus. Die Hannoversche Straße in Höver wurde voll gesperrt. Dies behinderte auch den ÖPNV entlang der Straße.
Anlass waren rund 800 Liter von drei Stoffen, die miteinander im Mischbottich reagiert hatten, so die Stadtfeuerwehr. Auf einem Außengelände stand ein Mischbottich, aus dem heller weißer Rauch aufstieg. Der Einsatzleiter entschied daraufhin umgehend, einen Bereitstellungsraum auf dem Schützenplatz in Höver und einen Absperrbereich einzurichten. Vorsorglich wurde auch ein Löschangriff aufgebaut und Atemschutztrupps gingen in Bereitschaft. Dabei ergab sich dann gegen 8 Uhr, dass es sich bei der Reaktion der Stoffe nicht um einen Brand handelte, sondern dass sich bei der chemischen Reaktion Dampf entwickelte.
Unter Atemschutz begannen die ersten Einsatzkräfte mit Messungen an dem betroffenen Behälter. Anschließend wurden weitere Messungen im Umfeld vorgenommen. Da es sich um ein Produkt handelt welches aus verschiedenen Stoffen zusammengestellt wird, wurde ein Chemiker und der Fachberater ABC hinzugezogen. Da wenig Informationen über den Stoff bekannt war, wurde die Rezepturliste durchgenommen und bewertet. Dadurch konnte der Fachberater weitere genaue Messungen vornehmen lassen. Bei allen weiteren Messungen waren die Werte negativ, sodass die Feuerwehr keine weiteren Maßnahmen veranlassen musste.
„Daraufhin wurde der ABC-Zug vom Einsatz entlassen und vor Ort verblieben nur die Löschkräfte und die Messtrupps aus Sehnde und Hänigsen“, so Stadtfeuerwehrpressesprecher Tim Herrman. „Die verbliebenen Einsatzkräfte verlegten danach auf das Betriebsgelände. Zudem wurde die Hannoversche Straße wieder für den Verkehr freigegeben.“ Gegen 10 Uhr wurde erneut gemessen und die Gefahrenlage für beendet erklärt. Danach rückten die Feuerwehren ab. Die fachgerechte Entsorgung der entstandenen Masse wird durch die Firma vorgenommen. Die Firma war bei Eintreffen der Einsatzkräfte vorbildlich geräumt worden. Der Einsatz der Feuerwehren verlief reibungslos. Aufgrund des Berufsverkehrs und der Sperrung der Kreisstraße kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht.
Im Einsatz waren rund 140 Einsatzkräfte aus Sehnde, Uetze, Lehrte und Burgdorf, die Fachgruppe ABC, die Polizei und der Rettungsdienst.
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