Update: Großeinsatz der Sehnder Feuerwehren an der Keramischen Hütte – B 65 gesperrt
Zu einem Großbrand sind die Sehnder Feuerwehren am Mittwoch, 02.11.2022, gegen 17 Uhr zur Keramischen Hütte in Sehnde an der Peiner Straße alarmiert worden. Dort steht derzeit die hintere lange Halle im Vollbrand, der Dachstuhl ist teilweise eingestürzt und das Gebäude kann nicht betreten werden. Menschen wurden nicht verletzt. Die B 65 war zwischen Borsigring und dem Kreisverkehr der KES nach Rethmar gesperrt.
Die Feuerwehren aus Sehnde, Höver, Ilten, Rethmar Müllingen-Wirringen und Evern sind noch im Einsatz. Anfangs gab es noch Einschränkungen beim Löschwasser, weshalb die Feuerwehr aus Evern eine Leitung von über 1000 Metern zum Mittellandkanal aufbauen musste. Zunächst kam das Wasser aus einem Löschteich und über Hydranten an der Peiner Straße. Das hat in den angeschlossenen Haushalten teilweise zwar zu Druckverlust geführt, der aber aber keine gravierenden Probleme hervorrief.
„Zu Anfang machte der Funkenflug aufgrund des Aufwindes durch das Feuer Schwierigkeiten“, so Stadtfeuerwehrpressesprecher Chris Rühmkorf. „Dadurch wurde herumliegender Unrat entzündet, doch inzwischen ist das Problem im Griff.“ Die Halle wurde von oben aus dem Korb der Drehleiter, von den beiden Zugängen und durch die seitlichen Fenster gelöscht. Als ausreichend Wasser zur Verfügung stand, wurde auch der Monitor auf dem Löschanhänger der Feuerwehr Höver eingesetzt. Ein Übergreifen der Flammen auf ein weiteres Gebäude wurde verhindert.
Der Inhalt der Halle, die laut Angaben der Feuerwehr und Polizei rund 2.500 Quadratmeter umfasst, ist gänzlich unbekannt. Bevor es zu diesem Großbrand kam, wurden bereits neun bis zehn kleinere Brände auf dem Gelände über die Jahre durch die Feuerwehr gelöscht, so die Angaben vor Ort – allein 2022 waren es bisher zwei in den letzten drei Monaten (SN berichtete). Die Löscharbeiten dauerten noch bis in die späten Nachtstunden und dann musste auch noch eine Brandwache vor Ort verbleiben.
Da ein betreten der Halle für die Einsatzkräfte immer noch zu gefährlich ist, wurde ein Abrissunternehmen mit Bagger hinzugezogen, um Teile der Halle abzureißen, damit verdeckte Brandnester freigelegt und
abgelöscht werden konnten. Ein Baufachberater vom THW kam dabei ebenfalls unterstützend
zum Einsatz. Die Rauchwolke des Brandes war über weiten Teilen Sehndes zu erkennen. Deshalb wurden die Bewohner der angrenzenden Wohngebiete über Lautsprecherdurchsagen informiert, dass es in dem Bereich zu einer Geruchsbelästigung kommen kann und Fenster und Türen geschlossen zu halten seien. Eine Gefahr der Bevölkerung hat allerdings zu keiner Zeit bestanden.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Schadenshöhe ist zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls unklar.
Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Sehnde, Höver, Ilten, Rethmar, Müllingen/Wirringen, Evern, die ELO und deren Unterstützung aus Bolzum mit 115 Einsatzkräften und etwa 26 Fahrzeugen, dazu die Polizei, der Rettungsdienst und ein Notarzt.