Großer Schlag gegen Cyberkriminelle: Mutmaßliche Onlinebanking-Betrüger festgenommen

Einsatzkräfte der Polizei Köln, Recklinghausen und Hannover sind am Dienstagmorgen, 29.06.2021, in vier Objekte in Köln und Wesseling (Nordrhein-Westfalen) eingedrungen und haben sie durchsucht. Drei Männer im Alter von 23, 25 und 39 Jahren sind dabei festgenommen worden. Sie sollen laut Polizei mindestens seit Oktober 2020 gemeinschaftlich zahlreiche Bankkunden betrogen und Schäden im siebenstelligen Bereich verursacht haben.

Ermittlungen dauerten lange
Die Polizei schlug an mehreren Stellen zu – Foto: JPH/Symbolbild

Nach intensiven Ermittlungen des Zentralen Kriminaldienstes in Hannover gingen die Kräfte des Polizeipräsidiums (PP) Köln, PP Recklinghausen und der PD Hannover im Rahmen eines gemeinsamen Einsatzes gegen die Betrüger in Köln und Wesseling vor. Dabei wurden Haftbefehle gegen drei Männer vollstreckt. Bei den damit verbundenen Durchsuchungen von vier Wohnhäusern und einem Bürohaus fanden die Einsatzkräfte umfangreiches Beweismaterial, insbesondere Datenträger, Mobiltelefone und Computer. Sie beschlagnahmten außerdem eine scharfe Schusswaffe, hochwertigen Schmuck, eine fünfstellige Summe Geldes, Hardware Wallets, ein Stimmverzerrgerät, Designerkleidung und pfändeten die Konten der mutmaßlichen Täter.

Einsatzführung in Hannover

Den Einsatz leitete die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Hannover, die bereits seit Januar 2021 gegen die Tätergruppe ermittelt. Die zuständige Staatsanwaltschaft Verden/Aller leitet die entsprechenden Ermittlungsverfahren und beantragte die Haftbefehle sowie die Durchsuchungsbeschlüsse bei Gericht.

Über Bitcoins ans Bargeld

Die drei Beschuldigten stehen im Verdacht, gemeinschaftlich Bankkunden diverser Kreditinstitute durch Betrugstaten finanziell geschädigt zu haben. Sie programmierten dafür zunächst Phishing-Internetseiten, um die Daten der Kunden zu erlangen. In einem jeweils engen zeitlichen Zusammenhang riefen sie die Bankkunden auf ihrem Telefon an. Sie gaben sich unter falschem Namen als Mitarbeiter der jeweiligen Bank aus und verlangten für den Abschluss einer Umstellung im Onlinebanking eine oder mehrere TANs. Dadurch richteten sie nach aktuellem Kenntnisstand der Ermittler Schäden im siebenstelligen Bereich an. Das so erlangte Geld transferierten sie zunächst über Finanzagentenkonten in Bitcoins und schleusten es dort durch Anonymisierungsdienste, bevor sie es an sich auszahlten. Gegen die Beschuldigten besteht deshalb der Verdacht des gewerbsmäßigen Computerbetruges.

Festnahmen helfen, mehr Schäden zu verhindern

Zum jetzigen Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass zwei der drei festgenommenen Tatverdächtigen seit dem Jahr 2019 über das Onlinebanking eine Vielzahl von Bankkunden angegriffen haben. Der dritte soll sich seit 2020 an den Straftaten beteiligt haben.

Insbesondere durch die hervorragende Zusammenarbeit der beteiligten Strafverfolgungsbehörden und der Banken ist es gelungen, die Sicherheitssysteme der Kreditinstitute zu verbessern, die Tätergruppierung festzunehmen und weitere Schäden zu verhindern.

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