Historisches Motorrettungsboot im Einsatz für Gaffelkutter

Historisches Motorrettungsboot im Einsatz für Gaffelkutter
Einsatz für ehemaliges Motorrettungsboot Rickmer Bock der DGzRS: Eine Besatzung des Museumshafen Büsum nimmt einen manövrierunfähigen Gaffelkutter in Schlepp - Foto: Museumshafen Büsum

Mit einem ehemaligen Motorrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat eine Besatzung des Vereins Museumshafen Büsum am Dienstagmorgen, 10. Oktober 2023, einen manövrierunfähigen Gaffelkutter aus Gefahr befreit. Das Schiff drohte, im Büsumer Watt auf Grund zu kommen. Mit der als Rettungsboot bereits 1981 außer Dienst gestellten Rickmer Bock wurde es in Schlepp genommen. Die Seenotretter der Station Büsum brachten den Havaristen sicher in den Hafen.

Mit drei Schiffen war der Museumshafen Büsum am Dienstagmorgen, 10.10.2023, auf dem Weg zu einer Seebestattung – darunter auch der Gaffelkutter „Forelle von Kollmar“ sowie das ehemalige Motorrettungsboot Rickmer Bock, das von 1944 bis 1981 im Dienst der DGzRS stand. Nachdem es einige Jahre als Museumsschiff auf dem Gelände der DGzRS-Zentrale für Besucher zugänglich war, wurde es 2003 an den Büsumer Verein abgegeben.

Kühlwasserschlauch geplatzt

Gegen 10.30 Uhr meldete sich die Rickmer Bock direkt beim Seenotrettungskreuzer Theodor Storm: An Bord der „Forelle von Kollmar“ war ein Kühlwasserschlauch geplatzt, und der Gaffelkutter dadurch manövrierunfähig. Durch Ebbstrom und Wind drohte das zwölf Meter lange Schiff festzukommen. Es befand sich zu diesem Zeitpunkt etwa drei Seemeilen (rund 5,5 Kilometer) vor Büsum.

Der aktive Seenotrettungskreuzer Theodor Storm lief sofort aus. Der Crew auf dem Museums-Motorrettungsboot Rickmer Bock gelang es, den Havaristen in Schlepp zu nehmen und ihn in tieferes Wasser zu ziehen. Das Motorrettungsboot maß nur noch rund einen halben Meter Wasser unter dem Kiel.

Wenig später erreichten die Seenotretter den Schleppverband. Sie übernahmen die „Forelle von Kollmar“, indem sie längsseits gingen und den Gaffelkutter mit vier Personen an Bord sicher in den Büsumer Hafen brachten. Zur Einsatzzeit wehte der Wind mit drei bis vier Beaufort aus Südwest bei moderatem Seegang.

Nichts verlernt

Malte Fohrmann, Vorsitzender des Museumshafen Büsum war während der Schleppaktion selbst an Bord und steuerte die Rickmer Bock. „79 Jahre alt und noch immer gut in Schuss!“ sagte er nach dem Einsatz. Das Museums-Motorrettungsboot war 1944 auf der August Pahl-Werft in Finkenwerder gebaut worden und 37 Jahre lang auf wechselnden Stationen im Einsatz. Von 1960 bis 1981 war es in Büsum stationiert.

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