Landesweite Durchsuchungen gegen Nutzer von „crimenetwork.co“
Drogen, Medikamente, Waffen, Falschgeld, Hacker-Tools, Botnetze oder illegal beschaffte Konten- und Kreditkartendaten – In dem bereits im Mai 2019 beschlagnahmten deutschsprachigen Underground Economy (UE)-Forum „crimenetwork.co“ florierte der Handel mit illegalen Waren und Dienstleistungen. Mehr als 1400 Beamte sind nun am Dienstag, 23.06.2020, in einer bundesweiten Aktion gegen die mutmaßlichen User des Forums vorgegangen und haben im Rahmen von 328 Ermittlungsverfahren 232 Durchsuchungsbeschlüsse und elf Haftbefehle vollstreckt.
22 Objekte durchsucht
Auch in Niedersachsen gab es unter der Federführung der Zentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und des Landeskriminalamts (LKA) Brandenburg, die die Aktion initiiert haben, Durchsuchungen. 22 Objekte wurden gestern in den frühen Morgenstunden landesweit durchsucht. Koordiniert wurden die Maßnahmen durch das LKA Niedersachsen, das seit August 2019 in die Ermittlungen eingebunden war.
Keine Festnahmen – viel Beweismaterial
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler bei den 20 Beschuldigten im Alter von 18 bis 47 Jahren umfangreiches Beweismaterial sicher. Unter anderem wurden Drogen, Bargeld und Bitcoins sowie zahlreiche Datenträger, PCs, Laptops, Handys und Unterlagen beschlagnahmt, die jetzt ausgewertet werden. Festnahmen gab es nicht. Den Nutzern des Forums wird vorgeworfen, über die Handelsplattform mit illegalen Waren und Dienstleistungen gehandelt zu haben. Gegen sie wird unter anderem wegen Betrugs, Datenhehlerei, Geldwäsche, Urkundenfälschung sowie illegalen Handels mit Drogen und Medikamenten und Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.
Nachdem der Administrator der illegalen Internet-Handelsplattform im Mai vergangenen Jahres festgenommen und das Forum beschlagnahmt wurde, konnten zahlreiche User identifiziert werden, die „crimenetwork.co“ für illegale Zwecke nutzten. „crimenetwork.co“ trat in der UE-Szene an die Stelle des im Mai 2016 abgeschalteten Forums „crimenetwork.biz“. Insgesamt waren bei dem Action Day in Niedersachsen 151 Einsatzkräfte beteiligt, darunter auch Beamte des mobilen Einsatzkommandos und Polizeihundeführer.
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