Nadelöhr Flughafen: Drei Festnahmen, sieben Haftbefehle und ein Faustmesser gefunden
Die Bundespolizei am Flughafen Hannover ist am vergangenen Wochenende wieder mehrfach fündig geworden. Sie hat mehrere Haftbefehle vollstrecken können, eine Waffe gefunden und drei Festnahmen vorgenommen. Doch der Reihe nach.
Freitag, 14.07.2023
Am Freitag ist ein 52-jähriger zur Ausreiskontrolle nach Pristina/Kosovo gekommen. Bei der Kontrolle seiner Papiere stellten die Beamten fest, dass der Mann die Geldstrafen aus zwei Verurteilungen nicht bezahlt hatte. Wegen des Verstoßes gegen das Ordnungswidrigkeitengesetz hatte er bei der Staatsanwaltschaft Hildesheim noch 135 Euro und bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder noch 50 Euro zu zahlen. Diese Beträge konnte der Mann vor Ort bezahlen, so dass er pünktlich nach Pristina reisen konnte.
Sonnabend, 15.07.2023
Am Sonnabend wollte ein 37-jähriger nach Bodrum/Türkei in den Urlaub fliegen. Hier stellten die Bundespolizisten fest, dass der Mann wegen des unerlaubten Besitzes von Dopingmitteln zu 50 Tagessätzen zu je 80 Euro verurteilt worden war. Da er diese Geldstrafe nicht beglichen hatte, wurde er von der Staatsanwaltschaft Lüneburg mit Haftbefehl gesucht. Auch in diesem Fall konnte der Reisende den noch offenen Geldbetrag bei der Bundespolizei bezahlen, sodass der Urlaubsreise danach nichts Juristisches mehr im Wege stand.
In der Luftsicherheitskontrolle wurde ein 27-jähriger auffällig. Die Luftsicherheitsassistenten fanden bei der Kontrolle vor seinem Flug nach Antalya/Türkei in seinem Handgepäck ein Faustmesser. Da solch ein Faustmesser nach dem Waffengesetz verboten ist, konnte der junge Mann nur mit einer Strafanzeige im Gepäck, aber ohne sein beschlagnahmtes Messer weiterreisen.
Im Rahmen der Sicherung des Flughafengeländes wurde an einem bekannten Spotterparkplatz am Flughafen Hannover-Langenhagen ein 30-Jähriger kontrolliert. Bei der Kontrolle durch die Bundespolizei stellte sich heraus, dass der Mann insgesamt vier offene Haftbefehle hatte. Seit 2020 war der Verurteilte unbekannten Aufenthaltes und entzog sich dadurch der Vollstreckung – bis jetzt. Die Staatsanwaltschaften Hannover, Detmold und Stade suchten den Mann wegen diverser Ordnungswidrigkeiten, sodass aus diesen Haftbefehlen insgesamt neun Tage Haft offen oder 285 Euro zu bezahlen waren.
Zusätzlich hatte die Staatsanwaltschaft Hannover den Mann seit April 2023 wegen des Versuchten Betruges mit Haftbefehl suchen lassen. Hier waren noch 84 von ursprünglich 130 Tagessätzen zu jeweils 40 Euro zu bezahlen. Auf der Dienststelle musste der Mann dann jedoch den Diensthabenden Beamten mitteilen, dass er diese Beträge nicht bezahlen könne, jedoch wolle er mit seiner Verwandtschaft telefonieren, ob diese ihm in dieser misslichen Lage helfen könnte.
Und tatsächlich, eine gute Beziehung zur netten Verwandtschaft zahlt sich aus. Nach kurzer Zeit erschienen Verwandte tatsächlich am Flughafen Hannover und lösten mit insgesamt 3.645 Euro den 30-Jährigen bei der Bundespolizei aus. Die setzte ihn daraufhin auf freien Fuß.
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