Panne eines Tiertransporters auf der A 2 – Tierwohl missachtet

Einen tierischen Hilfseinsatz haben Beamte der Autobahnpolizei am Mittwoch, 29.10.2020, auf der A 2 nahe Godshorn erlebt. Aufgrund eines Hinweises wurde die Polizei auf Schlachtrinder aufmerksam, die von einem defekten Tiertransporter in einen anderen umgeladen wurden. Dabei bestand die Gefahr, dass eines der Tiere entweichen könnte und dann auf die Autobahn läuft. Zudem wurden weitere Mängel am Transport und dem Transporter festgestellt.

Transporter bleib am Morgen liegen

Die Umladung war nicht sicher genug – Foto: PD Hannover

Nach ersten Erkenntnissen der Autobahnpolizei war der mit 26 Schlachtrindern beladene Tiertransporter eines 52-Jährigen bereits am Mittwochmorgen aufgrund eines Reifenplatzers liegengeblieben. Das Fahrzeug war zuvor in Tschechien gestartet und auf dem Weg zu einem Schlachtbetrieb in Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund des Defekts an dem DAF-Lastzug wurde ein Ersatzfahrzeug zum Rastplatz geschickt. In das sollten die Rinder dann umgeladen werden.

Als die Polizei gegen 14.50 Uhr auf dem Rastplatz in Fahrtrichtung Dortmund eintraf, stellten die Beamten zwei hintereinanderstehende Lastwagen fest, deren Laderampen geöffnet waren. Mit Hilfe seitlich angebrachter Verladegitter hatten bereits zehn Bullen das Fahrzeug gewechselt. Dabei bestand jedoch die Gefahr, dass ein aufgeschrecktes Tier die niedrigste Stelle der Gitter überspringen und auf den Rastplatz oder die Autobahn laufen könnte. Die Verladung wurde in diesem Eintreffmoment gestoppt und Veterinäre hinzugezogen, die die Transportbedingungen überprüfen sollten.

Mehrere Verstöße entdeckt

Als diese Experten dann eintrafen, stellten sie mehrere Verstöße in Bezug auf den Tiertransport fest. Das Hauptproblem war, dass die Tiere vor Ort nicht getränkt werden konnten. Zudem war der Ersatz-Laster zu klein, um alle Tiere aufzunehmen und bis zum Ziel zu transportieren. Aus diesem Grund wurde die Auflage gemacht, dass ein weiterer Lastzug kommen müsse, um die restlichen Tiere zum Zielort zu transportieren. Um die Tiere während der Wartezeit mit Wasser zu versorgen, musste außerdem die Feuerwehr hinzugezogen werden, die die Tränken des Pannen-Lastzug mit Wasser befüllte.

Erst gegen 19.45 Uhr traf der zweite Ersatz-Laster auf dem Rastplatz ein, so dass die Verladung der übrigen Tiere erfolgte. Dann durften die Transporter ihre Fahrt zum Bestimmungsort fortsetzen. Die Polizei hat aufgrund von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ein Verfahren gegen den 58 Jahre alten Lastwagenfahrer eingeleitet. Zudem musste er eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1000 Euro hinterlegen.

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