Polizei klärt weitere Bedrohungsfälle in Lehrte auf
Im Zeitraum vom 07.09. bis 13.09.2020 ist es im Bereich des Bahnhoftunnels, wie auch in den angrenzenden Straßen und auf dem Bahnhof zu insgesamt sechs Taten gekommen, bei denen Bürger bedroht, beworfen, aber auch sexuell belästigt worden sind. Die Tatzeiten waren stets in den späten Abend- oder frühen Nachtstunden (SN berichtete).
Erster Erfolg Ende September
Aufgrund polizeilicher Ermittlungen und intensivierter Kontrollen in und um den Bahnhof konnten bereits zwei Tatverdächtige ermittelt werden. Die 14- und 15-jährigen Lehrter Jugendlichen seien der Polizei zufolge für insgesamt drei Bedrohungstaten verantwortlich, die sich im Bahnhofstunnel zugetragen hatten (SN berichtete). Hierbei waren die offenbar zufällig ausgewählten Opfern mit täuschend echt wirkenden Schusswaffen bedroht worden. Dem Polizeibericht zufolge ging es den teilweise geständigen Jugendlichen darum, ihre Opfer in Schrecken zu versetzen.
Die bisherigen Ermittlungen hatten jedoch auch ergeben, dass offenbar eine zweite Gruppe Jugendlicher für die übrigen Taten abseits des Bahnhoftunnels in Betracht kommt, so die Polizei. Hierbei wurden die Opfer von vier bis fünf männlichen Jugendlichen bedroht oder sexuell belästigt.
Fahndung machte Fortschritte
Nun gibt es dazu eine neue Entwicklung und einen neuen Fahndungserfolg. Am 23.09.2020 war es im Bereich des Neuen Zentrum in Lehrte zu einer weiteren Bedrohungstat durch jugendliche Täter gekommen. Ein 15-Jähriger wurde von drei Jugendlichen mit einem Messer bedroht und dazu gezwungen, eine ihm unbekannte Substanz zu trinken und auch an einem Joint zu ziehen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, wurde dem Opfer auf die Brust geschlagen und eine glimmende Zigarette bedrohlich nah an den unbekleideten Oberkörper gehalten.
Zeugenbeschreibung der Täter half
Auf Grundlage der konkreten Täterbeschreibungen des Opfers konnten drei Verdächtige eindeutig identifiziert und ermittelt werden. Hierbei handelte es sich um drei Jugendliche aus Lehrte im Alter von 14 bis 16 Jahren. Sie waren auch bereits bei den drei zurückliegenden Taten beteiligt, bei denen die Täter ihre Opfer mit einer Schusswaffe bedroht hätten, so die Polizei. Umgehend vorgenommene Durchsuchungsmaßnahmen an den Wohnanschriften der Tatverdächtigen führten laut Polizei zum Auffinden des vom Opfer beschriebenen Tatmessers.
Im Zuge der intensiven Ermittlungen und der Vernehmung des 16-jährigen Verdächtigen räumte dieser seine Tatbeteiligung ein. Hierbei bestätigte er ebenfalls seine Beteiligung an zwei zurückliegenden Taten in Bahnhofsnähe vom 07.09.2020. Dabei wurde ein Zugbegleiter mit Flaschen und Steinen beworfen, in einem anderen Fall eine 19-Jährige auf dem Heimweg sexuell belästigt.
Eine Tat noch ungeklärt
Ebenso habe einer der Täter nach Schulschluss einen Mitschüler auf dem Heimweg mit einem Messer bedroht. Diese Tat ereignete sich am 11.09.2020. Somit sind nun die Bedrohungstaten, wie auch eine sexuelle Belästigung im Umfeld des Lehrter Bahnhofs aufgeklärt und die Verdächtigen nach Polizeiangaben eindeutig ermittelt. Eine Tatbeteiligung bezüglich einer weiteren sexuellen Belästigung einer 21-Jährigen vom 13.09.2020 muss jedoch nach aktuellem Ermittlungsstand für diese Gruppierung ausgeschlossen werden. Die weiteren Ermittlungen dazu dauern an.
Im Zuge der Ermittlungen fand eine enge Zusammenarbeit mit der Schule, dem Jugendamt, wie auch der Jugendgerichtshilfe statt.
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