Polizei kontrolliert Lastwagen auf der A 2 bei Lehrte
Zu einer Kontrolle des Lastwagenverkehrs ist der Zentrale Verkehrsdienst (ZVD) der Polizei in Hannover gemeinsam mit der Autobahnpolizei aus Hannover, dem Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Hannover und dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM – vormals BAG) auf den Parkplatz der Raststätte Lehrte Nord ausgerückt. Im Fokus der Beamten stand dabei der Güterverkehr mit Kraftwagen ab einem Gewicht von über 2,8 Tonnen in Richtung Dortmund. Rund 25 Einsatzkräfte der vier Organisationen waren dazu nach Lehrte gekommen. Zeitgleich prüfte die Fahrradstaffel der Polizei in Hannover das Abbiegeverhalten der Lastzüge, die dabei nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen.
Kontrolle von 11 bis 17 Uhr
Um 11 Uhr war der Kontrollpunkt unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Sascha Mrongovius als Kontrollstellenleiter aufgebaut. Mit Unterstützung des THW aus Lehrte gab es ein Mannschaftszelt, in dem die erforderlichen Schreib- und Prüfarbeiten ausgeführt werden konnten. „Seit 11 Uhr haben wir hier schon 20 Fahrzeuge kontrolliert“, so Mrongovius. „Im Wesentlichen war alles aus unserer Sicht in Ordnung.“ Bis gegen 14 Uhr waren von der Polizei nur zwei kontrollierte Fahrzeuge zu beanstanden gewesen: ein Sprinter mit Anhänger, der zu 156 Prozent überladen war und ein Fahrer eines weiteren Sprinters, der unter dem Einfluss der psychoaktiven Droge HHC gefahren sein soll. Das könnte sich aber bis Kontrollende um 17 Uhr noch ändern.
Die Lastzüge wurden sowohl von der Polizei als auch vom BALM von der Autobahn geholt. Bei der Auswahl setzten die Beamten auf ihre Erfahrungen und auf das Auslesen der digitalen Fahrtenschreiber während der Fahrt. „Über diesen Tachographen können wir bei der Fahrt die Daten abrufen und prüfen“, erläuterte Mrongovius. „Diesen Smart Tachograph haben seit 2019 alle neuen Fahrzeuge und bis 2026 müssen alle Lastzüge in der EU nachgerüstet werden.
Prüfungen auf dem Parkplatz
Parallel zur Arbeit der Polizei am Fahrzeug kontrollierte das BALM die Ladepapiere der Lastwagen und war auch für die ausländischen Transporteure zuständig. Die erste Prüfung bei einem Abfallfahrzeug bestand beispielweise in der Prüfung der kompletten erforderlichen Papiere. Die Kollegen vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt kümmerten sich um die deutschen Lastzüge. Hier prüfte gerade Alphan Güney einen Zementlastzug auf die Einhaltung der Sozialvorschriften. „Wir lesen aus dem digitalen Fahrtenschreiber die Lenk- und Ruhezeiten sowie die Arbeitszeiten der letzten 28 Tage aus und prüfen sie auf Einhaltungen der Vorschriften. Die Fahrerkarte verzeichnet neben den drei Zeiten auch die Zeit einer Bereitschaft. Dazu lesen wir den Speicher aus und vergleichen ihn mit der Fahrerkarte.“ Als Spezialisten sind Güney oder einer seiner fünf Kollegen als Angehörige der Staatlichen Gewerbeaufsicht Hannover immer dabei, wenn es um Spezialgesetzkenntnisse bei Kontrollen geht.
Kontrollen notwendig
Dimitr, Fahrer des Zementtransporters, findet die Kontrollen gut. „Unsere Firma achtet sehr auf die Einhaltung der Vorschriften und prüft selbst nach. Deshalb bin ich ganz ruhig.“ Nur die Abholung der Ladung aus Höver und ihre Auslieferung verzögere sich nun und er wisse noch nicht, ob er es deshalb am Abend nach Hause schaffen würde. „Aber das ist halt so“, sagte er. „In meinen neun Jahren als Fahrer bei dieser Firma bin ich jetzt das erste Mal kontrolliert worden. Aber viele Fahrer sind eben auch unter Drogeneinfluss oder unvorschriftsmäßig unterwegs. Dabei kann ein Lastzug schnell zum Geschoss werden.“ Aber er bemängelte auch die fehlenden LKW-Parkplätze an den Autobahnen, wo die Fahrer oft keinen Stellplatz fänden und deshalb weiterfahren müssten. Dann stieg er ohne Beanstandungen seitens Güney wieder in den Laster und setzte seine Tour fort. Sein Parkplatz wurde aber gleich von einem anderen Lastzug wieder belegt.
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