Seenotretter retten unterkühlten Surfer – weitere Suche mit gutem Ausgang
Verlorene Kite-Segel sorgten in der Neustädter Bucht (Schleswig-Holstein) am Sonntag, 3. Januar 2021, für zwei unmittelbar aufeinander folgende Einsätze. Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) halfen zunächst einem unterkühlten Surfer, der selbstständig nicht mehr aus dem Wasser kam. Ein auf den Wellen treibendes Segel sorgte kurz darauf für eine großangelegte Suche, an der drei Rettungseinheiten der Seenotretter, ein Boot die Feuerwehr sowie ein Hubschrauber der Marine beteiligt waren.
Person im Wasser
Gegen 12.20 Uhr erhielt die Seenotleitung Bremen (MRCC= Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS Kenntnis über eine Person, die zwischen Pelzerhaken und Neustadt im Wasser treibe und winke. Daraufhin wurde das in Neustadt stationierte Seenotrettungsboot Henrich Wuppesahl alarmiert, das kurze Zeit später zur Rettung auslief. Die Besatzung rettete einen 24-jährigen Kitesurfer, der bereits eine halbe Stunde im rund vier Grad Celsius kalten Wasser der Ostsee trieb. Es war ihm nicht gelungen, wieder auf sein Brett zu steigen und das rettende Ufer zu erreichen.
Der junge Mann hatte versucht, ein abgetriebenes Surfsegel zu bergen. Dabei war er selbst in Not geraten. Die Besatzung der Henrich Wuppesahl versorgte den leicht unterkühlten Surfer an Bord medizinisch und übergab ihn wenig später in Neustadt an den Landrettungsdienst. Dieser brachte den Mann zur Beobachtung in ein Krankenhaus.
Erneuter Alarm
Gegen zirka 12.40 Uhr wurde dem MRCC Bremen gemeldet, dass im Bereich Sierksdorf/Haffkrug eine Person im Wasser gesehen worden sei. Dies bestätigte sich zunächst nicht. Allerdings erfolgte bald darauf eine weitere Meldung über ein Kite-Segel, das auf dem Meer treibe.
Das Seenotrettungsboot Henrich Wuppesahl lief erneut aus. Zusätzlich wurden der Seenotrettungskreuzer Hans Hackmack/DGzRS-Station Grömitz sowie das Seenotrettungsboot SRB 80/DGzRS-Station Travemünde hinzugezogen. Ein Schlauchboot der Feuerwehr kam ebenso zum Einsatz wie ein in Warnemünde stationierter Sea-King-Hubschrauber der Marine.
Im Verlauf der mehr als einstündigen Suche konnte das Kite-Segel gefunden werden. Über eine auf dem Segel notierte Telefonnummer wurde der Besitzer des Segels ausfindig gemacht. Dieser befand sich sicher und trocken an Land und war auch zuvor in keiner Notlage gewesen. So konnte die Suche mit gutem Ausgang beendet werden.
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