Seenotretter und Feuerwehr befreien Alleinsegler aus Sperrketten des Eider-Sperrwerkes

Mit vereinten Kräften haben die freiwilligen Seenotretter der Station Eiderdamm der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und die Freiwillige Feuerwehr Wesselburen-Stadt in der Nacht zum Dienstag, 15. September 2020, einen Alleinsegler mit seiner Segelyacht aus den Sperrketten des Eider-Sperrwerkes befreit. Die Sperrwerk-Mitarbeiter nahmen eine Notschließung aller fünf Sielöffnungen vor. Der Segler war in akute Gefahr geraten, als er in die Absperrung fuhr und manövrierunfähig wurde.

Ketten der Absperrung eingezogen

Der Alleinsegler wird aus Sperrketten des Eider-Sperrwerkes befreit – Seenotretter und Feuerwehr begutachten, wo sich die Segelyacht verfangen hat – Foto: Freiw. Feuerwehr Wesselburen-Stadt

Gegen 21.30 Uhr hatte der dänische Alleinsegler (59) mit seiner etwa zwölf Meter langen Segelyacht binnen auf der Eider in der Dunkelheit die angepeilte Schleusenzufahrt verfehlt und war in die Absperrung des Eider-Sperrwerkes geraten. Etwa 300 Meter vor den Sieltoren verfing er sich in der Absperrung und zog sich Sperrtaue und -ketten in den Propeller. Das Schiff wurde manövrierunfähig.

Mitarbeiter des rund um die Uhr besetzten Sperrwerkes alarmierten sofort die Seenotretter, deren Seenotrettungsboot – derzeit die Wilma Sikorski – in unmittelbarer Nähe stationiert ist. Gleichzeitig führten sie die Notschließung des Sperrwerkes durch, um die Gefahr durch die mächtige Strömung für den Segler zu verringern. Das Schließen der Tore kann im Notfall innerhalb von etwa fünf Minuten erfolgen.

Arbeiten von Land und See aus

Das Eider-Sperrwerk aus der Luft: Die kleinen weißen Punkte im Vordergrund markieren die Sperrkette – Foto: WSA Tönning

Die freiwilligen Seenotretter kamen trotz nächtlicher Stunde sofort zu Hilfe, stellten jedoch schnell fest, dass Ketten und Taue sich so fest um den Propeller gewickelt hatten, dass zusätzliches schweres Gerät für die Befreiung benötigt wurde. Sie sicherten die Segelyacht, alarmierten die Feuerwehr und stimmten sich mit den Sperrwerk-Mitarbeitern über das Vorgehen ab.

Ein Seenotretter stieg auf die Segelyacht über, um den Segler an Bord zu unterstützen. Die Wilma Sikorski holte drei Feuerwehrleute von Land. Regelmäßige Übungen mit der Freiwilligen Feuerwehr Wesselburen-Stadt zahlten sich jetzt aus. Mit einer Spezial-Hydraulikschere wurde das Segelboot in nahezu zweistündiger Kleinarbeit aus den Sperrketten geschnitten. Die Notverschließung des Sperrwerkes konnte für diesen Zeitraum aufrechterhalten werden.  Anschließend schleppten die Seenotretter die Segelyacht in den Hafen. Der Segler kam mit dem Schrecken davon.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Tönning reparierte die Absperrung zeitnah.

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