Vier Einsätze der Feuerwehr in Lehrte
Die Ortfeuerwehr Lehrte ist am gestrigen Sonnabend, 12.06.2021, bei insgesamt vier Einsätzen gefordert worden und betrat bei einem dieser Einsätze sogar Neuland.
Um 10.43 Uhr erfolgte die erste Alarmierung der ehrenamtlichen Helfer in die Blumenstrasse in Lehrte. Dort konnte eine Patientin nach einem medizinischen Notfall die Tür nicht selbst öffnen. Die Besatzung des LF 10 öffnete die Tür gewalt- und zerstörungsfrei und verschaffte dem wartenden Rettungsdienst so Zutritt zur Patentien.
Während die Besatzung noch beim Zusammenpacken war, erfolgte eine weitere Alarmierung Brand 1. Ein Rauchwarnmelder im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses im Herzogweg hatte ausgelöst. Die Zusatzinformation des Anrufers lautete: „Es riecht verbrannt im Treppenraum.“ Das LF10 rückte direkt zur neuen Einsatzstelle ab und musste so einmal quer durch die Stadt. Die übrigen Feuerwehrkräfte kamen aus der Feuerwache in der Schützenstraße nach. Vor Ort wurde das Haus geräumt. Im Anschluss konnte bei der Erkundung durch einen Trupp unter Atemschutz schnell Entwarnung gegeben werden. In der betroffenen Wohnung hatte Essen in einem Topf auf dem Herd angefangen zu brennen. Das „Essen“ wurde durch den Trupp im Waschbecken abgelöscht und die Wohnung anschließend mittels Druckbelüfter vom Rauch befreit. Im Einsatz war hier die Ortsfeuerwehr Lehrte mit fünf Fahrzeigen und 31 Einsatzkräften.
Direkt im Anschluss fuhren zwei Personen mit dem Wechselladerfahrzeug und dem Kran nach Müllingen, um den in der Nacht von Donnerstag auf Freitag eingesetzten Abrollbehälter-Wassermulde wieder abzuholen. Vor Ort erlebte die Einsatzkräfte dann erstmals das aktuelle Prozedere nach dem Brand eines E-Autos: Nach dem Ablöschen war das Fahrzeug in den Abrollbehälter „Wassermulde“ gesetzt und dann 35 Stunden unter Wasser aufbewahrt worden.
Dies erfolgt, da die Akkus auch nach dem Löschen immer wieder aufflammen können. Nun war diese Gefahr gebannt und der Abrollbehälter-Wassermulde sollte wieder abgeholt werden. Dies ist allerdings mit einem größeren Aufwand verbunden als zunächst gedacht. Das Wasser aus der Mulde muss beprobt werden um auszuschließen, dass sich darin Schadstoffe aus dem Fahrzeug oder den Batterien befinden, die nicht in die Umwelt gelangen dürfen. Daher hat eine Spezialfirma mehrere Proben entnommen und die rund 12 Kubikmeter Wasser in einen Tankwagen abgesaugt. Erst wenn die Laborergebnisse vorliegen wird entschieden, ob und wie das Wasser entsorgt werden muss. Im Anschluss wurde das Wrack mit dem Kran aus der Mulde gehoben, bevor die Mulde wieder aufgesattelt wurde und damit wieder einsatzbereit war.
Um 20.33 Uhr erfolgte eine weitere Alarmierung – diesmal in die Notaufnahme des Regionskrankenhauses in Lehrte. Die Meldung lautete „Ring auf Mittelfinger lässt sich nicht lösen“. Das LF 10 mit einer Besatzung machte sich auf den Weg. Sie musste den Ring vom stark angeschwollenen Finger mit einer Druckluftfräse und Trennscheibe schneiden. Hierfür waren zwei Schnitte erforderlich, da sich der Ring nach dem ersten Schnitt nicht lösen ließ. Erst ein weiterer Schnitt auf der gegenüberliegenden Seite schwächte die Struktur so, dass sich der Ring aufbiegen ließ. Das Material wurde beim Trennen mit Kochsalzinfusion gekühlt. Der aus Internetvideos bekannte Trick mit einem Bindfaden konnte hier nicht zum Einsatz kommen, da der Finger so stark angeschwollen war, dass an ein Durchfädeln selbst einer dünnen Angelschnur nicht im Ansatz zu denken war. Da die Ortsfeuerwehr Lehrte in diesem Jahr bereits einen ähnlichen Einsatz in der Notaufnahme der Regionskrankenhauses in Lehrte hatte, konnte hier schon eine gewisse Routine genutzt werden.
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