Wagen fährt aufs Flugfeld in Langenhagen – Flughafen gesperrt – kein Terroranschlag
Ein 21-jähriger Mann aus Polen ist Sonntagnachmittag, 30.12.2018, gegen 15.30 Uhr mit einem BMW durch ein zuvor verschlossenes Tor auf das Gelände des Flughafens Hannover-Langenhagen gefahren. Auf dem Vorfeld hielt er seinen BMW unter einem dort stehenden Flugzeug an. Hier ist er von Bundespolizisten überwältigt worden. Verletzte hat es nicht gegeben.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei und Staatsanwaltschaft ist der Pole von der Flughafenstraße, gegenüber der Evershorster Straße, in Richtung des Flughafens abgebogen. Hier öffnete er gewaltsam ein verschlossenes Tor und gelangte mit seinem Wagen so auf das Vorfeld des Flughafengeländes. Dort nahm eine Vorfeldstreife der Bundespolizei umgehend die Verfolgung des Fahrzeugs auf und folgte dem 21-Jährigen bis zu einem auf dem Vorfeld stehenden, mit 172 Fluggästen besetzten Airbus A 320 einer griechischen Airline. Hier hielt der BMW unterhalb des Flugzeugs an und Beamte der Bundespolizei überwältigten den Fahrer in seinem Wagen, wobei der Widerstand leistete, wie die Polizei mitteilt.
Aus Sicherheitsgründen wurden der Flugverkehr unverzüglich eingestellt, die Abfertigung aller Maschinen unterbrochen sowie die Sicherheitsbereiche geräumt. Delaborierer der Bundespolizei untersuchten anschließend den noch auf dem Vorfeld stehenden BMW. Hinweise auf darin befindliche Sprengstoffe ergaben sich dabei nicht. Weder im Pkw noch bei dem Festgenommenen wurden irgendwelche gefährlichen Gegenstände aufgefunden.
Der Mann war der Polizei nach deren Angaben bislang lediglich durch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt. Auch zur Tatzeit stand der junge Mann offenbar unter dem Einfluss von Drogen – das Ergebnis der Blutproben steht nach Polizeiangaben noch aus. Derzeit wird noch untersucht, wie der Tatverdächtige das verschlossene Tor überwinden konnte. Momentan spricht vieles dafür, dass er es gewaltsam mit seinem BMW geöffnet hat. Weitere Ermittlungen ergaben außerdem, dass er anschließend auf dem Gelände des Flughafens eine Schranke zum Vorfeld durchbrochen hat.
Die Motivlage für die Tat ist nach wie vor unklar, es haben sich jedoch keinerlei Hinweise auf etwaige terroristische Hintergründe ergeben. Aus diesem Grund wurden alle Maßnahmen gegen 20.05 Uhr aufgehoben und der Betrieb am Flughafen wieder aufgenommen werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und Verfahren wegen des Verdachts des Gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie Fahren unter Drogeneinfluss eingeleitet. Der junge Mann ist noch am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt worden, der ihm die Untersuchungshaft verkündete.
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