Wohnungsbrand in Lehrte: Kripo ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung

In einem Mehrfamilienhaus am Dürerring in Lehrte ist in der Nacht zum Dienstag, 24.09.2019, ein Feuer ausgebrochen. Dabei hat ein 25-jähriger Wohnungsmieter eine Rauchgasvergiftung erlitten. Die Feuerwehr aus Lehrte rückte um 0.36 Uhr an, um den Brand zu löschen. Dazu mussten sie mehrere Personen aus dem Haus in Sicherheit bringen und vom Balkon retten. Die Kripo ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Die Feuerwehr Lehrte war mit starken Kräften im Einsatz – Foto: FFw Lehrte/Archiv

Bewohner standen auf dem Balkon

Die freiwillige Feuerwehr Lehrte rückte in der Nacht zum Dienstag gegen 0.36 Uhr zu einem Küchenbrand in einem Mehrparteienhaus am Dürerring aus. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte bestätigte sich die gemeldete Lage. Im zweiten Obergeschoss war es zu einem Küchenbrand gekommen, der sich bereits in der Wohnung ausbreitete hatte und nun drohte, auf das Treppenhaus und andere Wohnungen überzugreifen. Einige Hausbewohner befanden sich auf den Balkonen, weitere Personen wurden durch die Polizei aus ihren Wohnungen evakuiert. Dann betreute sie der Rettungsdienst.

Der Bewohner der betroffenen Wohnung hatte sich selbst ins Freie gerettet, erlitt dabei jedoch eine Rauchgasvergiftung und wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr leitete zunächst die Menschenrettung ein und veranlasste parallel bei der Einsatzleitung eine Alarmstufenerhöhung. Im Rahmen des Rettungseinsatzes holte die Einsatzkräfte über die Drehleiter drei Personen vom Balkon einer Wohnung im dritten Obergeschoss unter Fluchthauben. Ein junges Paar mit einer schwangeren Frau wurde mit dem gemeinsamen Hund ebenfalls unter dem Einsatz von Fluchthauben über das Treppenhaus ins Freie gebracht. Die Frau kam vorsorglich in die Klinik. Alle weiteren Wohnungen wurden überprüft und auf eventuell weitere vermisste Personen kontrolliert.

Zeitgleich leitete der Einsatzführer die Brandbekämpfung eint. Hierfür wurde durch zwei Trupps unter schwerem Atemschutz über das Treppenhaus ins zweite Obergeschoss mit einem C-Rohr in die brennende Wohnung eingedrungen. Das Feuer dort hatte sich schnell ausgebreitet. Der Einsatztrupp hielt es aber aus dem Treppenhaus fern. Über den Balkon der betroffenen Wohnung griffen zwei weitere Trupps unter schwerem Atemschutz in die Brandbekämpfung ein. Wohl durch die Hitze kam es in der betroffenen Wohnung zu einem Wasserrohrbruch. Bis zum Abstellen der Hauptleitung ergoss sich jedoch eine große Menge zusätzlichen Wassers in Wohnung. Das lief dann über die Zwischendecke in die darunter liegende Wohnung.

Mit der Drehleiter wurden die Bewohner vom Balkon geholt – Foto: JPH/Archiv

Gegen 1 Uhr war der Brand unter Kontrolle

Um 1.12 Uhr meldete die Einsatzleitung dann „Feuer unter Kontrolle“ an die Leitstelle. Dann begann die Belüftung mit einem Überdruckbelüfter über das Treppenhaus. Zugleich wurde das eingedrungene Wasser grob aus der unter der Brandwohnung gelegenen Wohnung mit einem Nasssauger aufgenommen. Insgesamt sind jdrei Wohnungen durch das Feuer unbewohnbar geworden. Die über der Brandwohnung liegende Wohnung wurde stark Rauchbeaufschlagt und die unter der Brandwohnung liegende Wohnung erlitt einen großen Wasserschaden.

Um 2.45 Uhr wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Nach deren aktuellen Ermittlungsstand hatte sich der auslösende Mieter kurz nach Mitternacht Essen zubereitet und dazu Öl in einem Topf erhitzt. Anschließend verließ er die Küche der Wohnung für einige Minuten. Bei seiner Rückkehr schlugen Flammen aus dem Topf und das Feuer hatte bereits auf die Dunstabzugshaube übergegriffen. Nachdem er den brennenden Topf auf den Balkon geworfen hatte, brachte er sich in Sicherheit und warnte die übrigen Bewohner.

Nun ermittelt die Polizei gegen ihn wegen fahrlässiger Brandstiftung. Den Schaden an den derzeit nicht nutzbaren Wohnungen schätzen die Beamten auf 100 000 Euro. Im Einsatz war die freiwillige Feuerwehr Lehrte mit 31 ehrenamtlichen Einsatzkräften, sechs Fahrzeugen, drei RTW, einem NEF und die Polizei.

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