Zwei Verletzte und Sachschäden durch „Friederike“ in Sehnde

Neben der Polizei bescherte das Sturmtief „Friederike“, dass teilweise Orkanböen von bis zu 130 Kilometer pro Stunde durch Sehnde jagte, den Sehnder Ortsfeuerwehren zahlreiche Einsätze. Dabei war der gravierendste ein Unfall mit zwei Verletzten auf der B 443 im Müllinger Forst. Auch die B 65 in Köthenwald war zeitweise gesperrt.

Der erste große Einsatz war in Köthenwald, wo die B 65 betroffen war – Foto: Stadtfeuerwehr Sehnde

Gemäß Wetterprognose des Deutschen Wetterdienstes sollten die ersten Sturmböen gegen 6 Uhr morgens eintreffen und sich ab 10 Uhr zu Orkanböen steigern. Und „Friederike“ war fast pünktlich.

Bereits um 8.11 Uhr löste die Regionsleitstelle für die Feuerwehren im Ostbereich Unwettervoralarm aus. Um 12.45 Uhr wurde die ELO-Gruppe (Einsatzleitung Ort) der Sehnder Stadtfeuerwehr ins Feuerwehrhaus von Sehnde alarmiert, um die insgesamt 40 Einsätze, die in kurzen Abständen eingingen, zu koordinieren. Die ELO-Gruppe der Stadt setzt sich aus verschiedenen Ortsfeuerwehren zusammen.

Der erste Einsatz traf die Ortsfeuerwehr Sehnde um 13.52 Uhr. Im Papenholz drohte ein Ast auf einen Weg zu fallen. Nach Erkundung stellte der Gruppenführer einen abgebrochenen Ast an einen Baum fest, der bereits quer über den Weg hin. Da aber keine direkte Gefährdung – und dadurch keine Dringlichkeit ob der Wetterlage – bestand, wurde der Weg in beide Richtungen gesperrt und die Einsatzstelle dem Bauhof gemeldet, der für die Beseitigung des Astes zuständig ist.

In Höver waren Mut und Geschick gefordert, um die Dachplatten zu entfernen – Foto: Stadtfeuerwehr Sehnde

Der Großteil der Einsätze waren Bäume oder Teile von ihnen, die auf Häuser gefallen waren oder drohten, darauf zu fallen, wie beispielsweise in Wirringen. Dazu kamen Bäume und Äste, die auf Straßen lagen oder kurz davor standen, dorthin zu fallen. Der aufwendigste Einsatz betraf dabei die Bundesstraße 65 in Köthenwald, wo durch den Sturm eine etwa ein Meter dicke Eiche entwurzelt wurde und auf die Straße kippte. Hierbei gab es glücklicherweise keine Verletzten in vorbeifahrenden Autos. Die Ortsdurchfahrt musste jedoch während der „Sägearbeiten“ der Ortsfeuerwehr Ilten und des Bauhofes der Stadt Sehnde voll gesperrt werden. Das führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im einsetzenden Feierabendverkehr. Großräumig wurde der Fahrzeugverkehr über Wassel umgeleitet. Auch in Höver und Wassel waren einige Bäume umgestürzt und wurden durch die Einsatzkräfte beseitigt.

In Höver lösten sich durch den Sturm die Dachplatten einer Scheune und waren dabei, auf die Straße zu fallen. Unter Zuhilfenahme der Drehleiter aus Sehnde und mit einem Geschirr zur Absturzsicherung stieg ein Kamerad der Ortsfeuerwehr Höver auf das Dach und entfernte diese losen Platten.

Zwei Verletzte durch „Frederike“ gab es auf der B 443 – Foto: Stadtfeuerwehr Sehnde

Allerdings gab es auch einen Einsatz, der schwerwiegender und aufwendiger war. „Im Müllinger Holz, kurz vor der Auffahrt auf die A 7, durchschlug ein herabfallender Ast die Windschutzscheibe eines aus Richtung Wassel auf der B 443 kommenden Volvos und traf den Fahrer. Der geriet daraufhin in den Gegenverkehr und fuhr dort gegen einen entgegenkommenden Audi, bevor er danach von der Straße abkam und endgültig gegen einen Baum prallte“, so der Sehnder Feuerwehrsprecher Chris Rühmkorf. Die Fahrer beider Autos wurden hierbei verletzt und kamen mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die B443 wurde anschließend in beide Richtungen voll gesperrt werden. Auch hier kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Gegen Abend flaute der Sturm dann ab und die Einsatzzahlen gingen erwartungsgemäß zurück. Trotzdem waren die Ortsfeuerwehren noch bis in die späten Abendstunden im Einsatz, um Aufgaben, die zum Teil nur unter Zuhilfenahme der Sehnder Drehleiter erledigt werden konnten, abzuarbeiten.

Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren aus Sehnde, Müllingen-Wirringen, Ilten, Haimar, Wassel, Rethmar, Höver, die Polizei, der Rettungsdienst und der Bauhof der Stadt Sehnde.

 

 

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