27 Apfelbäume an der „Appelallee“ in Höver nachgepflanzt
Zu einer Pflanzaktion von 27 neuen Apfelbäumen hatte der Ortsrat Höver die Bürger des Ortes für Sonnabend, 29.10.2022, aufgerufen. Dabei sollten frische Obstbäume entlang der „Appelallee“ zwischen Ortsrand und Blumengroßmarkt gesetzt werden.
Apfelallee ist über 100 Jahre alt
Seit dem Jahr 2019 hat die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz des BUND für diese historische Apfelbaumreihe die Pflege übernommen, sagt der Initiator der Aktion, Karsten Poschadel aus Ahlten, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, die sich auch um die höverschen Kippen kümmert. Während die offenen Wiesen rechts und links der Apfelstraße jährlich abgemäht und abgeharkt werden, erfolgt an den Bäumen nur ein Schnitt von störenden Ästen. „Die Bäume sind teilweise über 100 Jahre alt, manche wurden dagegen später nachgesetzt“, so Poschadel, der ehemaliger Höveraner ist. „Sie bilden mit den Schlehen-Hecken, dem Totholz und den Steinhaufen am Weg und den Baumveteranen zudem den Lebensraum für viele Tiere. Hier gibt es Fledermäuse, Käfer, Flechten, dazu andere natürliche Lebensräume für Insekten und Kleintiere.“
Vor 40 Jahren gab es die erste Nachpflanzung von Bäumen durch die JU Sehnde an dem für den Verkehr gesperrten Weg. Insgesamt stehen dort nun rund 80 Apfelbäume, die von der AG betreut und abgeerntet werden. Anders als im übrigen Stadtgebiet werden diese Früchte nur von der AG und den Baumsponsoren genutzt. Der BUND stellt daraus Apfelsaft her – ungespritzt und durch die alten Obstsorten allergenfrei.
Neue Bäume gespendet
Zu der diesjährigen Aktion konnten Gartenarchitekt Poschadel, Ortsbürgermeister Christoph Schemschat und Dr. Bernd Alt, Vorsitzender des BUND Region Hannover, rund 20 Pflanzer und zehn weitere Helfer, darunter zum Wässern das TLF der Ortsfeuerwehr Höver mit Torsten Paulike, begrüßen. Bei der Begrüßung dankten die Initiatoren den 18 Spendern der 27 Bäume, die im Preis zwischen 30 und 70 Euro lagen. Für die Bäume war bereits im Vorfeld jeweils ein Pflanzloch gebohrt worden, so dass die Zweipersonen-Teams „nur* den Baum setzen und den Standpfahl einrammen mussten. Im Nachgang wird ein Gärtner noch die Stämme der jungen Gewächse an den Pfählen befestigen, denn dazu ist eine spezielle Technik und ein besonderes Seil erforderlich, erläuterte Poschadel vor Ort.
Hochgewächse erntereif in zehn Jahren
Alle gesetzten Sorten sind sogenannte alte Sorten, beispielsweise Berner Rosenapfel, Pommerscher Krummstiel und Prinz Albrecht von Preußen. „Und sie sind Hochgewächse, die erst nach rund zehn Jahren erntereife Früchte tragen – gegenüber den Sorten in den Apfelplantagen“, sagt Poschadel. Aber die übrigen Bäume tragen Früchte, die 2022 in fünf Ernteterminen vom Baum geholt wurden, „sogar mit einem Baumkletterer, der die Äste abschüttelte“, so der AG-Vorsitzende über die Ernte der rund 1.000 Kilogramm Früchte. „Wir pflanzen hier auch lieber neue Apfelbäume als hier Gewerbebetriebe anzusiedeln“, fügt Elisabeth Schärling vom Ortsrat Höver hinzu, bevor sie den nächsten Baum für die Pflanzung holt.
Dank der vielen Helfer ging die Anpflanzung schnell vonstatten, während die Bratwürstchen des Ortsrates dann als Stärkung gemeinsam mit dem Apfelsaft nach getaner Arbeit auf die Unterstützer warteten.
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