Amphibienwanderung startet dieses Jahr besonders früh – Autofahrer aufpassen
Nach einer stürmischen und regnerischen Kältephase, gab es in den vergangenen Tagen niedersachsenweit wieder höhere Temperaturen und weitere Niederschläge – ideale Bedingungen für Amphibien, um sich auf die alljährliche Wanderung zu ihren Laichplätzen zu begeben.
„Gestern Vormittag habe ich einen bereits aufgebauten, mobilen Amphibienschutzzaun in Lohne, Landkreis Vechta, überprüft, um zu schauen, ab wann vielleicht die Fangeimer eingegraben werden müssten. Und da war die Überraschung: In der regnerisch-milden Nacht zuvor hat die Amphibienwanderung bei uns begonnen!“, berichtet Ludger Frye vom NABU Vechta. „Am Zaun fanden sich drei adulte Teichmolche sowie je zwei Bergmolche und Erdkröten.“, so Frye weiter.
Die nun zu erwartenden Wanderungen wären aber nicht die erste Aktivität von Amphibien in diesem Jahr. „Mitte dieser Woche kann von Amphibienwanderungen von mehreren Arten wie Teich-, Kamm- und Bergmolch, Erdkröte und Grasfrosch gesprochen werden, doch auch in weiteren Teilen Niedersachsens machen sich die Tiere nach und nach auf den Weg“, schildert Frye.
Entsprechend früh werden nun auch wieder zahlreiche NABU-Aktive an stark frequentierten Straßenabschnitten zum Schutz der Tiere vor dem Straßenverkehr Amphibienschutzzäune aufbauen. Auch wenn immer mehr feste Amphibienquerungen gebaut werden, gibt es bundesweit immer noch hunderte Stellen, an denen Naturschützer Leitzäune aufstellen. „Die anwandernden Tiere sammeln sich in Eimern, werden dann über die Straße getragen, statistisch erfasst und wieder freigelassen“, erklärt Ralf Berkhan vom NABU Niedersachsen. Doch nicht überall können Zäune aufgestellt werden, in manchen Bereichen mit hohem Amphibienaufkommen findet sich deswegen das Gefahrenzeichen „Amphibienwanderung“.
Der NABU Niedersachsen bittet darum, generell und vor allem an solchen gekennzeichneten Abschnitten Rücksicht auf wandernde Kröten, Frösche und Molche zu nehmen. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung der Amphibien auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Arten an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Kiesgruben, Wälder aber auch Gärten liegen in mehreren hundert Metern Entfernung von den Laichgewässern, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Paarungssuche gehen. Eine gewaltige und gefährliche Strecke für die kleinen Tiere. „Die wandernden Amphibien benötigen unsere Rücksicht und Hilfe“, appelliert Ralf Berkhan.
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