Atemschutzgeräteträger üben „Heißeinsätze“ in der Brandübungsanlage
Es gibt kaum noch Brandeinsätze, bei denen der Einsatz unter schwerem Atemschutz nicht erforderlich ist. Durch Dämmung und moderne Baustoffe werden bei Feuer häufig gefährliche Brandgase freigesetzt und es entstehen oft sehr hohe Temperaturen. Solche Einsätze erfordern von den Einsatzkräften eine gewisse Fitness und ständiges Üben unter schwerem Atemschutz.
Das aber kostet Geld, das die Ortsfeuerwehren oft nicht haben und das nicht im Budget der Stadt Sehnde verfügbar gemacht werden kann. Dann springen die Förderverein ein, die den Ortsfeuerwehren finanziell unter die Arme greifen und das Training in Echtsituationen bezahlen. Allein deshalb sollte eigentlich jeder Hausbesitzer in dem Förderverein seiner Ortsfeuerwehr mit seinem geringen, steuerlich abzugsfähigen Mitgliedsbeitrag diese und andere Ausbildungen unterstützen.
So wurden die atemschutztragenden Feuerwehrleute vor kurzem auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Bad Gandersheim ausgebildet. Dabei wurden diese sogenannten Atemschutzgeräteträger zunächst in die Übungsmodule eingewiesen. Dann begann der eigentliche Dienst in kleinen Gruppen. Auf dem Übungsplan standen eine Türöffnung bei gleichzeitigem Wohnungsbrand, Rauchkühlung und Löschwassereinsatz.
Die mit Gas befeuerte Übungsanlage verlangte den Feuerwehrleuten so einiges ab. Mit Taschenlampe und Hohlstrahlrohr versuchten die Einsatzkräfte in geduckter Haltung im dunklen Gebäude den Brandherd zu lokalisieren. Dann passiert es plötzlich: Über den Köpfen der Brandschützer kommt es zu einer sogenannten Durchzündung, wobei Flammen und Hitze über die Köpfe hinwegschießen. Während am Boden Temperaturen von etwa 60 Grad herrschen, sind es im oberen Bereich bis zu 700 Grad Celsius. Die Feuerwehrleute sind durch ihre Einsatzkleidung trotzdem gut geschützt. Extra für diesen Übungsdienst wurden wegen der thermischen Belastung zusätzliche Atemschutzgeräte ausgeliehen. Die einzelnen Module waren sehr kräftezehrend, aber die Übung war ein gutes Training für reale Einsätze. An der Ausbildung nahmen insgesamt 16 Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Bolzum, Evern und Rethmar teil. Deren Fördervereine ermöglichten diese Ausbildungseinheit durch nicht unerhebliche finanzielle Unterstützung.
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