Challenge ist gestartet: JVA trainiert mit Sandra Wallenhorst
Die JVA Sehnde macht sich fit für die Spendenlauf-Challenge: Dort startete am Dienstag, 13.06.2023, das Training mit mehrmaliger Ironmangewinnerin Sandra Wallenhorst in der JVA absolviert. Bedienstete und Inhaftierte trainieren gemeinsam für diese anspruchsvolle Challenge. 96 Stadionsprecher und Spendenlauf-Moderator Frank Rasche verschaffte sich beim Training ebenso wie weitere Besucher einen positiven Eindruck bei den inhaftierten Beteiligten über die außergewöhnliche Aktion. Der Zugang zum Gelände auf dem Golfplatz ist am Sonntag, 25.06.2023, für den Besuchs- und Picknick-Bereich bereits ab 13 Uhr möglich, das Fest startet dann um 14 Uhr.
Durch die JVA Sehnde zieht sich seit kurzem eine weiße Linie, ähnlich dem Roten Faden durch Hannover. Sie stellt die Ein-Kilometer Laufstrecke dar, die für die Läufer der JVA vorbereitet wurde. Denn die Laufgruppen der JVA trainieren regelmäßig an einem Wochentag für eine Stunde und am Sonnabend für zweieinhalb Stunden. Doch dieser Dienstag war trotzdem etwas ganz besonderes für die Gefangenen: Sandra Wallenhorst, mehrmalige Ironman-Siegerin und NLV-Landestrainerin Laufen, kam in Begleitung von 96 Stadionsprecher Frank Rasche und zwei Challenge-Organisatoren für ein außergewöhnliches Training in das Hochsicherheitsgefängnis in Sehnde. Ziel war es, die Bediensteten und Inhaftierten für die bevorstehende Challenge mit der Öffentlichkeit vorzubereiten. Die Herausforderung (Challenge) ist damit schon jetzt in vollem Gange, verbunden mit dem Aufruf an die Öffentlichkeit, sich zum Lauf in Rethmar anzumelden und Teil der Challenge für den guten Zweck „Gemeinsam für Sehnde“ zu werden.
Training mit Wallenhorst
Sandra Wallenhorst leitete gemeinsam mit Sascha Wolpers, Sportübungsleiter der JVA, die Trainingsstunde. Die Ausnahmesportlerin begann ihre Arbeit mit den rund 20 Gefangenen um 15.30 Uhr für eine gute Stunde. „Nach dem Aufwärmtraining ging es zum Lauf-ABC, dann kam Intervall-Teamtraining mit jeweils zweier Gruppen und schließlich der Lauf. Danach konnten die Teilnehmer noch individuell auslaufen“, schilderte Wallenhorst, die seit 1. Juni als NLV-Landestrainerin für den Kader-Nachwuchs tätig ist, ihre Arbeit an diesem Nachmittag. „Ich hoffe, dass dann alle fit sind, wenn es am Freitag in den Lauf für die Challenge geht. Ich werde dabei sein, um den Erfolg zu sehen“, versprach die Juristin.
„Ein solches Training ist keinesfalls alltäglich in der JVA und eine tolle Wertschätzung dafür, dass auch wir für den guten Zweck für Sehnde mitlaufen“, so Wolpers. „Bei dem Training ging es in erster Linie darum, die Motivation nochmals zu pushen und dann am Freitag, also zwei Tage vor dem Lauf auf dem Golfplatz, so viele Runden wie möglich zu schaffen.“ Diese Rundenanzahl muss die Öffentlichkeit am 25. Juni, zwei Tage später übertreffen. Um die Challenge von der Anzahl der Läufer gerecht zu gestalten, soll vom Veranstalter ein Faktor gebildet werden, der die personellen „Nachteile“ der JVA ausgleicht.
Freitag erfolgt die Vorgabe
Am Freitag, 23. Juni, beginnt dann in der JVA Sehnde der Spendenlauf, in dem die Gefangenen und Bediensteten die Vorgabe „erlaufen“ für den folgenden Sonntag. „Für jede Runde, die gelaufen wird, fällt eine Erbse in ein Glas“, erläuterte Karsten Rehse, Oberlehrer und Pressesprecher der JVA, die Zählmethode. „Die werden dann gezählt und bilden die Grundlage für den Lauf auf dem Golfplatz als Vorgabe.“ Rehse erwartet rund 50 Starter und hat deshalb einen kleinen Laufstützpunkt mit Pavillon an der Tartanbahn der JVA geplant – als Zähl- und Versorgungspunkt für die Läufer. Mit dabei sind Sportler, die bereits beim Behördenlauf in Hannover gute Ergebnisse erzielt haben.
Vielseitige Veranstaltung
Frank Rasche, Stadionsprecher von Hannover 96 und Moderator der Veranstaltung auf dem Golfplatz, nutzte die Möglichkeit, sich ebenfalls über die sportliche Vorbereitung der Gefangenen zu informieren. „Ich freue mich auf die Veranstaltung, die sehr aufwendig zusammengestellt wurde. So eine Sache habe ich noch nicht erlebt und ich bin sicher, dass die Besucher begeistert sein werden“, fasste er seine Eindrücke zusammen.
„Genauso wichtig war uns bei der Initiierung des Trainings, das Gefühl einmal mehr zu vermitteln, am öffentlichen Geschehen teilzuhaben und Verantwortung zu übernehmen – und alles in allem der Gesellschaft etwas zurückzugeben“, so Rehse. Dies sei ein immens wichtiger zusätzlicher Aspekt bei der Resozialisierung der Gefangenen, der im normalen JVA-Alltag nur selten so intensiv zu vermitteln sei.
Kein leichtes Spiel
Der Förderverein „Gemeinsam für Sehnde“ als Veranstalter des Spendenlaufs ist dabei, ein Quiz über Wissenswertes zum Leben in der JVA Sehnde zu konzipieren, das beim Spendenlauf auf dem Golfplatz über einen WLAN Hotspot abrufbar sein wird. „Vieles ist den Menschen hier in Sehnde gar nicht bewusst, die in Nachbarschaft eines Hochsicherheitsgefängnisses leben“, so Gerd Schnupp, Mitglied im Förderverein „Gemeinsam für Sehnde“. Oft wird die JVA nicht als Teil von Sehnde gesehen, obwohl maximal 532 Menschen (aktuell 460) der JVA die Bürgeranzahl der Stadt heben und sie außerdem der drittgrößte Arbeitgeber in Sehnde ist. „Daher ist uns und auch Thomas Vögel, auf dessen Wunsch wir die Aktion vorbereiten, diese Aufklärungsarbeit genauso wichtig wie der Lauf selbst“, so Schnupp weiter.
Alle Beteiligten sind gespannt, wie das „Rennen“ ausgehen wird. Anmeldungen zum Lauf sind weiterhin möglich und nötig, um diese Challenge zu gewinnen. Es wird – je nach Anmeldestand in der JVA und beim öffentlichen Lauf – kurz vor Start ein Faktor ermittelt, um die Challenge unter gerechten Bedingungen stattfinden zu lassen. Somit wird es keinesfalls ein leichtes Spiel, sich den Sieg zu holen.
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