Inklusives Feriencamp in Dolgen: Sozialgenossenschaft eG zieht Fazit
Zu einem inklusiven Feriencamp sind dieses Jahr in Dolgen etwa 80 verschiedene Kinder zusammengekommen, die das Angebot der Sozialgenossenschaft eG genutzt und gemeinsam die Ferienzeit verbracht haben. Dabei waren durchschnittlich immer um die 20 Kinder im Alter von fünf bis 18 Jahren je Betreuungswoche am Feuerwehrhaus des Ortes zu Gast. Die Gruppe bestand jeweils zur Hälfte aus Kinder mit und ohne Behinderung, die in zwei Gruppen mit äquivalenter Betreuung aufgeteilt waren. Entgegen vergleichbaren Angeboten waren hier auch Kinder mit geistiger Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen. Die Eltern konnten die Betreuung wochenweise buchen, sodass einige Kinder alle vier Wochen, andere nur eine Woche in Dolgen zu Gast waren.
Qualifizierte Betreuung
„Wir haben das Camp mit einem klaren Konzept gestartet“, sagt Friedrich-Wilhelm Haarstrich aus Dolgen, einer der drei Vorstände der Sozialgenossenschaft. „Die Idee hinter der Ferienbetreuung war aus einer ähnlichen Veranstaltung in Laatzen entstanden, die an der Freien Martinsschule organisiert war. Aber der Personalbedarf ist dabei immer hoch durch die verschiedenen Behinderungen und wir sind froh, dass wir viele Helfer und Helferinnen für die Freizeit gewinnen konnten. Sie waren alle pädagogisch geschult, die Gruppenleiter waren Pädagogen und der Projektleiter war ein Lehrer, der selbst aus Dolgen kam.
Konzept ist aufgegangen
„Dabei belief sich Kostenanteil für die Eltern lediglich auf 120 Euro pro Wochen – Mittagsverpflegung und Snacks eingeschlossen. Die Sponsoren, die uns unterstützten, trugen überwiegend die Kosten“, so Haarstrich weiter. Und viel Unterstützung kam von der Stadtverwaltung Sehnde und vor allem aus dem Ort. So hatte die Gastwirtschaft Nawo die Mittagsverpflegung zubereitet, die Stadt Sehnde öffnete Räume und verzichtete auf Erstattungen, es durfte die Sporthalle, ein Schützenraum, der Jugendtreff Kalthaus und die Spielplätze genutzt werden. Auch das Feuerwehrhaus war geöffnet für die Kinder und Jugendlichen. „Vom Ort her war alles ein Volltreffer. Die Unterstützung war da, der Verkehr ist überschaubar und die Bürger öffneten Höfe oder beteiligten sich anderweitig“, freut sich Haarstrich. Es gab jede Woche ein Motto, der Nabu zeigte Eulen und Fledermäuse, im Dorf wurde eine Blumenwiese angelegt und es gab eine Musikdarbietung aus Bolzum.
„Das Konzept hat sich bewährt, die Unterstützung war großartig und wir waren überall willkommen“, so das erste Fazit. „Das Konzept selbst hat sich in der Region herumgesprochen und es gibt dazu schon Anfragen aus Garbsen und Langenhagen“, sagt Haarstrich. „Dort will man in den Herbstferien mit der halben Dauer zu gleichen Konditionen ein ähnliches Camp anbieten.“ Dabei will man in Langenhagen auch Kinder aus der ganzen Region einladen. In Dolgen kamen die Kinder aus dem Bereich der Region, Hildesheim und Celle. „Fast alle Gäste waren begeistert“, resümiert Haarstrich die Zufriedenheit, „nur eine Mutter war mit der Betreuung nicht zufrieden und fand ihr Kind nicht ausreichend betreut. Dem stehen aber die übrigen 99 Prozent positive Eltern gegenüber. Auch die engagierten Helfer und Unterstützer in Dolgen zeichnen ein gleiches positives Bild.“ Es gibt natürlich auch glückliche Stimmen, berichtet Haarstrich: „Eine Mutter sagte mir, dass ihr behindertes Kind jeden Tag so zufrieden und strahlend nach Hause kam, wie sie es noch nicht erlebt hatte – gibt es etwas besseres?“
Dolgen idealer Bereich für inklusives Camp
In Dolgen gab es dem Vorstand der Sozialgenossenschaft zufolge eine großartige Umgebung, die auf die Kinder einen ruhigen Eindruck ausübte. Der Umgang zwischen Bürgern und Kindern wird als ausgesprochen wohlwollend bezeichnet – anders als im städtischen Umfeld – und man war überall willkommen. „Und es entstanden dabei richtige Freundschaften zwischen Dorf- und Stadtkindern“, so Haarstrich. „Zudem ist hier alles barrierefrei auch für Rollstühle, verkehrsberuhigt und überschaubar.“ Zudem dankte der Verein allen Sponsoren, darunter die Region, der Lions-Club Lehrte/Sehnde und Edeka.
Das Camp war aus Sicht der Sozialgenossenschaft ein voller Erfolg, den man gerne im kommenden Jahr wiederholt. „Wenn wir die erforderlichen Sponsorengelder wieder bekommen können, wird das Camp wieder an den Start gehen“, so Haarstrich. Die Ansätze sind gemacht und man hofft, die benötigten finanziellen Mittelauch für 2022 ebenso rechtzeitig zu bekommen, wie auch die Unterstützung der Dolgener.
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