Jugendforum #alleerinnen: Historisches Lernen in digitalen Zeiten
Die Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover veranstaltet am Donnerstag, 28. Januar 2021, erstmals das Jugendforum #alleerinnen. In einer online geführten Podiumsdiskussion und anschließenden Workshops sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die gegenwärtige Debatte um die historisch-politische Bildung bekommen: Wie kann mit modernen Kommunikationsformen und -strukturen erinnert werden? Kann „Geschichte für Alle“ tatsächlich auch für alle interessant sein? Kooperationspartner ist das gemeinwohlorientierte Unternehmen MyGatekeeper aus Hannover, das auf die digitale Medienkompetenz junger Menschen spezialisiert ist.
„Der Titel der Veranstaltung spielt auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Verpflichtung an, sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen zu müssen, auch um den Opfern des Holocaust ein würdiges Andenken zu bewahren“, so Shaun Hermel, Projektleiter von #alleerinnern in der Gedenkstätte Ahlem. „Durch das historische Lernen wollen wir Jugendliche aber auch für Unrechtsentwicklungen und Diskriminierung in unserer Zeit sensibilisieren.“
Die Anregungen aus den insgesamt vier Workshops werden vom Team der Gedenkstätte Ahlem in die Entwicklung eines neuen Ausstellungsteils einbezogen, das die erinnerungskulturellen Entwicklungen und aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen zum Thema hat. Die Veranstaltungen des Jugendforums richten sich an Schulen, Schulklassen, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Studierende sowie FSJler. Bitte beachten: Die einzelnen Workshops sind auf maximal 25 Teilnehmende begrenzt.
Das Programm
9.30 bis 11 Uhr: Podiumsdiskussion
Marina Weisband (aula/Bundeszentrale für politische Bildung)
Dr. Olga-Kristina Kakridi (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung)
Julia Granitza (Sophienschule, Hannover)
Atay Kücükler (Public Relations Student, Humanist)
Die Podiumsteilnehmenden geben einen Einblick in ihre Erfahrungen im Umgang mit Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus und diskutieren über die Möglichkeiten des gesellschaftspolitischen Engagements. Eine Anmeldung zum Livestream ist nicht erforderlich.
11.30 bis 13 Uhr: Workshop-Phase
#wasguckstdu
Rassismus, Judenfeindschaft und andere menschenfeindliche Einstellungen werden immer mehr im Internet weitergegeben. Über Filterblasen verändert sich die Wahrnehmung, Feindbilder werden hergestellt, Geschichte wird falsch dargestellt. Sehr wichtig ist es, Lügen und Hassbotschaften zu erkennen und etwas dagegen zu setzen!
#peer2peer
Obwohl sich Gedenkstätten in erster Linie mit der Vergangenheit beschäftigen, können sie trotzdem spannende Orte auch für das Verständnis von gegenwärtigen Ereignissen sein. Doch was macht einen Gedenkstättenbesuch interessant? Welche Methoden, Medien oder Aufgaben wünschen sich junge Menschen, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen?
#gedenkenfüralle
Wer sich mit der Geschichte beschäftigt, dem stellt sich immer die Frage, was das eigentlich mit dem eigenen Leben zu tun hat. Können wir tatsächlich etwas aus der Vergangenheit lernen? Ist Gedenken heute noch wichtig, jetzt da es kaum mehr Überlebende des Holocaust gibt? Oder müssen wir uns verstärkt gegenwärtigen Herausforderungen stellen und falls ja, kann unser Wissen über die Vergangenheit uns bei der Bewertung aktueller Probleme helfen?
#speakup
Wenn Gedenkstätten als Orte historisch-politischer Bildung begriffen werden, die junge Menschen in ihrer Entwicklung zu verantwortungsvollem Handeln und respektvollem Umgang miteinander unterstützen sollen: Wie kann dann gesellschaftliches Engagement aussehen? Was kann jeder tun, um sich aktiv zu beteiligen? Lohnen sich Engagement und Partizipation?
Anmeldungen sind ab sofort möglich unter alleerinnern@mygatekeeper.de. Die Teilnahme erfolgt über das Webkonferenzsystem Big Blue Button. Die Podiumsdiskussion kann auch als Livestream verfolgt werden. Weitere Informationen im Internet.
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