Leistungsspange der Regions-Jugendfeuerwehres wird in Ilten erworben
180 Jugendliche aus verschiedenen Jugendfeuerwehren der Region Hannover treffen sich am Sonnabend, 25.09.2021, in Ilten auf dem Sportplatz in der Hugo-Remmert-Straße. Sie wollen dort um die höchste mögliche Auszeichnung der Jugendfeuerwehr-Karriere zu kämpfen:
Aus Sehnde treten Bewerber der Jugendfeuerwehren in Mannschaften aus Bolzum/Höver, Ilten, Müllingen-Wirringen, Bilm, Rethmar und vier Teilnehmern aus Sehnde an. Dazu kommt Lehrte mit zwei Gruppen und Altmerdingsen (Uetze) mit einer Gruppe aus der Ostregion.
Die Auszeichnung
Ob in großen oder in kleinen Gruppen: die Aktivitäten und Erlebnisse in der Jugendfeuerwehr machen immer Spaß – beste Voraussetzungen um Freundschaften zu entwickeln. In den 21 Städten und Gemeinden der gesamten Region Hannover gibt es 185 Jugendfeuerwehren; knapp 2900 Jugendliche sind dort Mitglied – eine Zahl, die für die erfolgreiche Arbeit in den einzelnen Jugendfeuerwehren spricht. Die engagiertesten werden am 25.09. nun um die Leistungsspangenkämpfen.
Die Leistungsspange ist kein Wettbewerb im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein Leistungsnachweis, bei dem die Jugendfeuerwehrmitglieder im Alter zwischen 15 und 18 Jahren ihre Lernerfolge demonstrieren können. Sie ist bundesweit einheitlich und bei den Jugendlichen als die höchste Auszeichnung, die man in seiner Jugendfeuerwehrkarriere erreichen kann, sehr beliebt.
Die Modalitäten
Die Bewerber zeigen ihr Können innerhalb einer Gruppe von neun Jugendlichen in fünf Disziplinen. Bei der Bildung der Gruppen zeigt sich übrigens die große Kameradschaft unter den Jugendlichen: Zum einen gibt es in einer Jugendfeuerwehr bisweilen nicht genügend Jugendliche im vorgegebenen Alter von 15 bis 18 Jahren, sodass Jugendliche mehrerer Jugendfeuerwehren eine Bewerbergruppe bilden. Zum anderen können jüngere Jugendfeuerwehrmitglieder die Gruppe als so genannte Füller komplettieren und ihr so einen möglichen Erfolg gewährleisten. In diesem Jahr starten knapp 180 Jugendliche in 20 Gruppen, um die begehrte Leistungsspange zu erhalten.
Schnelligkeitsübung und Kraft
Bei der Schnelligkeitsübung müssen die Jugendlichen in maximal 75 Sekunden eine Schlauchleitung von 120 Metern auslegen. Die jeweils 15 Meter langen Schläuche liegen zusammengerollt vor den Teilnehmern an der Startlinie. Nach dem Startsignal laufen die Jugendlichen zu ihren gekennzeichneten Ausrollpositionen und rollen die Schläuche aus. Die Schläuche müssen anschließend von den Teilnehmern zu zweit zusammengekuppelt werden. Dabei darf es auf der Länge eines Schlauches keinesfalls zu einer Verdrehung kommen, denn ansonsten erlangt die Gruppe eine Nullwertung in dieser Disziplin.
Beim Kugelstoßen geht es um Kraft: jeder Bewerber stößt eine Kugel mit einer Masse von 3 (weibliche Bewerber) oder 4 Kilogramm (männliche Bewerber). Mit dem letzten Stoß muss eine Gesamtweite von mindestens 55 Metern erreicht werden.
Staffellauf und Löschangriff
Beim klassischen Staffellauf über eine Laufstrecke von 1500 Metern zeigen die Jugendlichen ihre sportliche Ausdauer und ihren Teamgeist, denn: zwar müssen alle Bewerber einmal laufen, die individuelle Laufstrecke kann sich die Gruppe jedoch selbst überlegen. So kann es sein, dass ein sportlich schwächerer Teilnehmer lediglich 50 Meter, ein anderer dafür jedoch entsprechend weiter läuft. Zur Durchführung des Staffellaufs stehen der Gruppe maximal vier Minuten und zehn Sekunden zur Verfügung.
Danach führen die Leistungsspangenanwärter einen Löschangriff vor – eine Zeitbegrenzung gibt es dabei nicht. Die Teilnehmer legen ihre Materialien neben der Tragkraftspritze – einer mobilen Wasserpumpe – ab und beginnen mit dem Aufbau des Löschangriffs. Dabei wird die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer, also einem See oder einem Fluss, simuliert. Den müssen die Jugendlichen mit vier Saugschläuchen vornehmen. Anschließend wird eine Wasserleitung von der Pumpe zu einem Verteiler und von dort zu drei Strahlrohren aufgebaut.
Fragerunde und Bewertung
In dieser Disziplin stellen sich die Leistungsspangenanwärter 15 Minuten lang Fragen aus dem Bereich der Feuerwehr – beispielsweise über Löschmittel, Geräte und Ausrüstung oder Organisationsgrundsätze –, aber auch Fragen aus der Gesellschaft und Jugendpolitik findet man hier.
In den fünf beschriebenen Disziplinen plus einer Gesamteindruckswertung gilt es, insgesamt mindestens 10 Punkte zu erreichen – vor allem jedoch in keiner Disziplin eine so genannte Nullwertung zu erhalten. Die Skala der Bewertung reicht dabei von 0 bis zu vier Punkten, die gemeinsam mit dem Löschangriff, der Fragenbeantwortung und dem Gesamteindruck des Bewerbers die Abschlusspunktzahl ergibt.
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