Keine Park-and-Ride-Anlage am Bahnhof Ahlten
Die Region Hannover plant bereits seit 2017 die dringend notwendige Erweiterung der Park-and-Ride-Anlage am Bahnhof Ahlten. Gemäß den Plänen der Regionsverwaltung soll die Anzahl der Stellplätze von derzeit 55 auf 144 erhöht werden. Allerdings wurde das Projekt bisher durch zahlreiche Verzögerungen behindert, darunter der Fund von Zauneidechsen. Angesichts dieser Verzögerungen hat sich Bernward Schlossarek, Vorsitzender der Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung und Abgeordneter aus Lehrte, erneut nach dem aktuellen Stand des Projekts bei der Regionsverwaltung erkundigt.
Die Antwort auf seine Anfrage aus dem Januar 2024 zum Ausbau der Park-and-Ride-Anlage liegt nun vor. Bezüglich des Baubeginns am Bahnhof Ahlten wird erklärt: „Aufgrund der Auswirkungen der Pandemie, Änderungen im Mobilitätsverhalten, geänderter Angebote und an die Region heran getragene Kritik/ Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Vorhabens hat die Region der Stadt vorgeschlagen, gemeinsam von der derzeit geplanten Realisierung des Vorhabens abzusehen“.
Rückschritt für den Umstieg in ÖPNV
„Ich bin enttäuscht, dass dieses jahrelang diskutierte Projekt auf Eis gelegt wurde! Völlig umsonst wurden hier sieben Jahre Geld und Arbeitszeit in die Planung gesteckt – das kann kein Bürger nachvollziehen! Die Schaffung von ausreichend großen Park-and-Ride-Anlagen an Verkehrsknotenpunkten trägt wesentlich dazu bei, das Umsteigen auf die Schiene attraktiver zu machen. Gerade für die vielen Berufspendler hätte ich mir daher eine andere Entscheidung in Ahlten gewünscht“, so Schlossarek.
Zeitungsbericht als Grundlage
Die Region zitiert in der Ablehung einen Bericht des Anzeigers für Lehrte und Burgdorf: Der BUND >>hatte unlängst Ergebnisse einer selbst durchgeführten Zählung am Ahltener Bahnhof vorgelegt. An 149 Tagen, von Januar bis August 2023, hatten BUND Mitarbeiter jeweils an Zeitpunkten zwischen 7.30 und 19 Uhr die freien Parkplätze auf der Nordseite der Station gezählt. Bei keiner der Zählungen seien die vorhandenen 55 Plätze komplett belegt gewesen, heißt es. Die BUND Statistik zeige im groben Schnitt etwa 20 freie Parkboxen. „Der Parkplatz ist in dieser Größenordnung wohl nicht mehr nötig“,<< wurde dort mit Bezug auf den Artikel aus dem Juli Michael Müller, Grünen-Mitglied im Ahltener Ortsrat, aus einer BUND Pressemitteilung zitiert.
Umstieg erfordert „starke Nerven“
„Ich halte es für einen großen Rückschritt, dass der Ausbau der Park-and-Ride-Anlage am Bahnhof Ahlten nicht weiterverfolgt wird. Für die vielen Umsteiger sind 55 Stellplätze eindeutig zu wenig. Park-and-Ride-Anlagen sind ein wichtiger Baustein eines attraktiven Nahverkehrsnetzes und fördern die Mobilität im ländlichen Raum. Um jedoch mehr Menschen dazu zu bewegen, auf die Schiene umzusteigen, müssen auch ausreichend Park-and-Ride-Kapazitäten geschaffen werden. Auch die Ergebnisse der aktuellen ADAC-Mobilitätsumfrage zeigen doch, dass sich die Pendler in der Region Hannover mehr Park-and-Ride-Plätze wünschen. Pendler, die weiterhin am Bahnhof Ahlten umsteigen wollen, brauchen wegen des Baustopps in Ahlten zumindest längerfristig starke Nerven bei der Parkplatzsuche“, so Heike Koehler, Ortsbürgermeisterin von Ahlten und Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Lehrte, zu dem Bau- und Planungsstopp.
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