Sehnder Rebhuhnzählung: Jäger und Landwirte vom Nabu Sehnde nicht gefragt
Der Nabu in Sehnde hat seine Rebhuhn-Zählung 2021 bekanntgegeben und dabei auch eine Abstimmung mit den Landwirten und Jägern der Stadt angeführt (SN berichtete). Das hat zu Verstimmungen sowohl in der Sehnder Jägerschaft als auch bei den Sehnder Landwirten geführt. Sie widersprechen deutlich der Darstellung des Nabu.
Tatsächlich, so der Jagdpächter für Sehnde und Gretenberg, Carl Jürgen Lehrke, ist mit den Jägern dieses Bereiches – und seiner Kenntnis nach auch nicht darüber hinaus – Verbindung aufgenommen oder gar eine Absprache getroffen worden. Und auch in Rethmar und Bolzum weiß man in der Jägerschaft nichts von Absprachen. „Das gleiche gilt für den Stadtverwand der Landwirte“, so Lehrke und Sohn Fabian Lehrke, der im Verband der Sehnder Landwirte engagiert ist. Die Jäger und Landwirte stört nicht nur das Vorgehen des Nabu mit angeblichen Absprachen, sondern auch die angeführte Rebhuhn-Kartierung. „Es erfolgt jedes Jahr – schon seit Jahrzehnten – die Teilnahme der Sehnder Jägerschaft an der Wildtiererfassung der Landesjägerschaft“, so Lehrke. Die ist zwar freiwillig, aber der Hegering „Das Große Freie“ ist stets dabei – und meldet den gesamten Wildbestand.
Auch von der Aktion des Nabu, mit Freiwilligen in die Natur zu ziehen und die Rebhühner mit Lockrufen zu Antworten zu bewegen, halten die Jäger nichts. „Die Störungen für das Wild sollte man klein halten“, so Lehrke. „Das ist durch die täglichen Aktivitäten schon aufgeregt genug und kommt nur abends zur Ruhe. Es dann noch mit Lockrufen wieder aufzuschrecken ist eher kontraproduktiv.“ Zudem, so weisen die Landwirte darauf hin, sollte man etwas sinnvolles tun – und die Blühflächen und Brachen, die sie einbringen, in Ruhe lassen. Das helfe den Insekten, Bodenbrütern und dem Wild im Umfeld mehr, als ein abendliches Anlocken von Rebhühnern. „Das, was der Nabu in seiner Meldung veröffentlicht hat, ist ein Ding, das so nicht geht“, schließt Lehrke.
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