Tierische Inventur im Erlebnis-Zoo Hannover
Inventur im Zoo: Wie jedes Unternehmen zählt auch der Erlebnis-Zoo Hannover am Ende des Jahres von der Schraube in der Werkstatt bis zum Stofftier im Shop alles einmal durch – und eben auch die Tiere. Nur, dass die sich zum Teil nicht so leicht zählen lassen. Einige wuseln wild durcheinander, wie die Erdmännchen, andere sitzen in Sekundenschnelle an anderer Stelle, wie die Loris, oder sind so gut getarnt, wie die Wandelnden Blätter, dass man dreimal nachsehen muss. Tagelang zählten die Tierpfleger ihre Schützlinge und nun steht fest: Im Erlebnis-Zoo Hannover leben 2170 Tiere in 178 Arten.
Die Pfleger der Tiger oder Flusspferde haben es beim Zählen naturgemäß einfacher als die Betreuer der freifliegenden Vögel im Urwaldhaus oder der nie ruhenden Karpfen im Hippo-Pool. Weil sie pausenlos unterwegs sind, werden die Vögel nach ausgeklügelten Methoden geschätzt: sie werden stundenlang an ihrer Futterstelle beobachtet. Die Anzahl der dort pickenden Vögel wird später hochgerechnet. Die Fische dagegen werden einmal im Jahr gezählt, wenn das Wasser zur Reinigung der Becken abgelassen wird.
Nur die Blattschneider-Ameisen, die bergauf-bergab durch ein meterlanges Röhrenlabyrinth krabbeln, und die Honigbienen in ihren Stöcken auf Meyers Hof werden nicht einzeln gezählt – sie gelten jeweils als ein Volk, also ein Tier; würden sie gezählt, hätte der Zoo weit über 100 000 Tiere im Bestand.
Die Zahlen vergleichen die Zoologen schließlich mit den Aufzeichnungen des gesamten Jahres. Jeden Tag halten die Tierpfleger schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, ab- oder zugereist ist. Die täglich ermittelten Zahlen werden von den Zoologen erst handschriftlich in das Tierbestandsbuch eingetragen und dann in den Computer übertragen. Das Ergebnis der Jahresabschlusszählung wird schließlich mit den Computeraufzeichnungen verglichen. Fehlt ein Tier, wird nochmal neu gezählt.
Im Vergleich zum Vorjahr leben genau 131 Tiere mehr im Erlebnis-Zoo. Neu hinzugezogen sind unter anderem die Bentheimer Schweine auf Meyers Hof, zwei Schneeeulen für die neue Voliere in Yukon Bay, Giraffenkuh Niobe am Sambesi, ein Drillweibchen in Afi Mountain sowie die flinken Domino- und Totenkopfschaben in der Showarena.
Der Abschluss der tierischen Inventur ist der lückenlose Jahresbericht, den die Zoo-Kuratoren in mühevoller Kleinarbeit zusammenstellen. Dieser Jahresbericht wird an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sowie an den Gesellschafter des Zoos und an das Veterinäramt übermittelt. Auf diese Weise ist jedes Tier von Ameise bis Zebra „aktenkundig“.Doch wer ist mit einem Superlativ behafetet? Auch darüber gibt die Zählung Auskunft:
- Das größte Tier: Giraffenkuh Niobe ist 4,40 Meter hoch
- Das schwerste Tier: Elefantenkuh Indra bringt 3,2 Tonnen auf die Waage
- Das kleinste Tier: Eine Blattschneider-Ameise ist nur 0,3 cm lang
- Das älteste Tier: Schimpanse Max ist 54 Jahre alt
- Das letztgeborene Tier in 2018: 1 Kamerunschaf am 25. Dezember