Trotz Corona: Die RGF-Boote müssen vorbereitet werden

Auf dem Vereinsgelände ist derzeit allgemeiner Stillstand. Einzig aus der „Werft“ dringen ab und an Schleifgeräusche. Eine Passion, die schon fast 40 Jahre währt: Alten Ruderbooten wieder neues Leben einzuhauchen. Der Bootswart des RGF, Rüdiger Halopczok, begibt sich zweimal die Woche in die vereinseigene Reparaturwerft, um an den Booten zu arbeiten. Meistens tat er dies mit Hilfe anderer Vereinsmitglieder, in Corona Zeiten natürlich immer allein.

Der RGF-Bootswart Rüdiger Halupczok restauriert den Neuzugang – Foto: RGF/R. Kampmann

Boote werden aufgearbeitet

Beim Bau der bestehenden Halle wurde ein Raum von 3 mal 12 Metern eingeplant, in dem laminiert, geleimt, gehobelt und lackiert werden kann. Seine Maske trägt er dabei nicht wegen Corona, sondern wegen des Schleifstaubs. Momentan gibt es zwei Projekte: eins ist ein Renneiner, der auf einer Donauwanderfahrt aus Bratislava gegen eine kleine Spende mitgenommen wurde. Foto 5. Der Verkäufer vom dortigen Ruderverein hatte ein Lächeln auf den Lippen, denn er hat wohl nicht mit einer Restaurierung gerechnet. Das andere wurde auf einer Wanderfahrt in Vegesack entdeckt. Foto 6 Hierbei handelt es sich um einen Empacher-Rennzweier, der bei der renommierten Werft Empacher momentan etwa 16 000 Euro kosten würde. Das etwas defekte Wrack aus Vegesack kostete dagegen nur 400 Euro. Er wird für den gehobenen Breitensport der Erwachsenen hergerichtet.

Schon viele Boote wiederhergestellt

Mit seiner Länge von 10 Metern und einer Breite von 38 Zentimetern besitzt das Boot locker eine Tragkraft von zweimal 100 Kilogramm. Der Zweier sollte ursprünglich bis zum Anrudern fertig werden. Aber in diesem Jahr gibt es keine Eile, denn auch das Anrudern hat der RGF ja abgesagt. Das Verfahren, Boote zu entdecken, die für den Vorbesitzer wertlos sind und die der RGF aufarbeitet für den Betrieb, ist eine oft angewandte Praxis. Der Großteil der etwa 50 Vereinsboote des RGFs  ist auf diese Weise an den Mittellandkanal gekommen. Fabrikneue Boote kann sich der kleine Verein  nur selten leisten. Auf diese Weise hat der RGF aber inzwischen einen wohlsortierten Bootspark, der so selbst bei größeren Vereinen selten zu finden ist.

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