Es war der Schnee: Ursache für den Ausfall der Stadtbahn gefunden
Die Schäden am hannoverschen Stadtbahnnetz während des Wintereinbruchs vor zwei Wochen sind aller Wahrscheinlichkeit nach durch sehr festen Schnee bei tiefen Temperaturen entstanden. Diesen haben die fahrenden Stadtbahnen dann in die Anlagen geschoben, statt ihn neben dem Gleis zu verteilen – was bisher bei Schneefällen der Fall gewesen ist. Zu diesem Ergebnis kommt der Gutachter des TÜV Nord, der von der üstra mit der Schadensanalyse beauftragt wurde. Eine falsche Bauweise oder mangelhafte Instandhaltung der Anlagen scheidet laut Gutachter als Ursache aus.
Gutachten spricht von festem Schnee
Laut Gutachter wurde der Schnee durch die Räder der Stadtbahnen, die außen über die Schiene überstehen, in die Fugen neben den Gleisen gedrückt. Der feste Schnee hob die Einfassungen aus Asphalt oder Bitumen teilweise mehrere Zentimeter an.
Bei den Großflächenplatten wurde der Schnee durch den Spurkranz der Räder verdichtet und in eine Fuge gedrückt, wodurch die Tragplatten angehoben wurden. „Dieses Schadensbild hat es in diesem Umfang bislang noch bei keinem Verkehrsbetrieb gegeben“, erklärt Elke Maria van Zadel, Vorstand für Technik, IT und Infrastruktur. „Die Wetterlage in Deutschland war zum Wintereinbruch sehr uneinheitlich. In Hannover war das Wetter gekennzeichnet durch heftigen Niederschlag großer Mengen eines außerordentlich festen Schnees bei gleichzeitigem Temperatursturz. Diese außergewöhnlichen Wetterfaktoren haben sicherlich auch eine Rolle gespielt“, vermutet van Zadel weiter.
Neue Verfahrensweise entwickeln
Für die Zukunft werden, sobald das abschließende TÜV-Gutachten vorliegt, verfeinerte Verfahrensanweisungen erarbeitet, bei welcher Witterung mit welcher Ausrüstung und auf welchen Strecken eine feinere Reinigung der Gleise während des Fahrbetriebes erfolgen kann.
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