Südschnellweg in Hannover: Landesbehörde schafft keine Fakten in der Leinemasch
Der Südschnellweg mit den Bundestraßen B 3, B6 und B 65 soll ausgebaut und die Brücken erneuert werden. Dagegen wird derzeit geklagt. Und zugleich sieht sich die Straßenbaubehörde dem ungerechtfertigten Vorwurf ausgesetzt, im Vorfeld der Gerichtsentscheidung bereits Fakten zu schaffen. Das, so die Behörde, entbehrt jedweder Grundlage, denn die abgesägten und abgelegten Gehölze auf dem Parkplatz „Blaue Brücke“ stammen aus einem anderen Bereich.
Kein vorzeitiges Fällen
Im Bereich der Leinemasch in Hannover werden aktuell keine Gehölzarbeiten im Zusammenhang mit der Erneuerung des Südschnellwegs vorgenommen. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) teilte mit, dass mit den dortigen Arbeiten erst begonnen wird, wenn Klarheit über die beim Oberverwaltungsgericht anhängigen Eilanträge und den Fortbestand der sofortigen Vollziehbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses besteht.
Grundsätzlich betont Eric Oehlmann, Präsident der NLStBV: „Um den Südschnellweg als Lebensader in Hannovers Süden zu erhalten, muss der Bau der Behelfsbrücke weiter vorangetrieben werden. Eine Verlagerung des Verkehrs auf das innerstädtische Netz würde zu massiven Belastungen der Anwohner führen. Die Aufrechterhaltung des Schnellwegesystems Hannover trägt auch dazu bei, dass im innerstädtischen Bereich Freiräume für alternative Verkehrsformen geschaffen werden.“
Zwischenlagerung wegen Bodensondierungen
Die Landesbehörde erläuterte, dass die Gehölze und Stämme, die auf dem Parkplatz an der „Blauen Brücke“ zwischengelagert werden, aus den Grünflächen im Bereich der Willmer- und Hildesheimer Straße stammen. Dort werden zurzeit Kampfmittelverdachtsflächen untersucht, Vermessungsarbeiten vorbereitet sowie Leitungsverlegungen für Ver- und Entsorgungsleitungen vorgenommen. Diese Vorarbeiten sind für die bauliche Errichtung der Behelfsbrücke und den späteren Tunnelbau erforderlich. In diesem Zusammenhang sind dort auf mehreren kleineren Flächen Gehölze zurückgeschnitten und teilweise entnommen worden. Unabhängig von dem Projekt Südschnellweg sind zwischen Leine und Landwehrkreisel von der Straßenmeisterei in den vergangenen Wochen turnusmäßig Gehölzrückschnitte und Fällungen vorgenommen worden. Diese sind im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht auch künftig regelmäßig erforderlich, um die Sicherheit auf den Verkehrswegen gewährleisten zu können. Sie haben nichts mit der Baumaßnahme zu tun.
(Bild oben: Der Südschnellweg muss drigend erneuert werden – Foto: JPH/Archiv)
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