Veloroute 8 von Hannover nach Laatzen: ADAC fordert Lösungen für Parksuchverkehr
Die Veloroute 8 von Hannover bis Laatzen nimmt Form an. In Laatzen haben die Bauarbeiten bereits begonnen, über das konkrete weitere Vorgehen auf dem hannoverschen Abschnitt entschied der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am Mittwoch, 5. Mai 2021. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt begrüßt den Ausbau des Radwegenetzes ebenso wie das Ziel, den Anteil des Radverkehrs an einer umweltfreundlichen individuellen Mobilität zu erhöhen.
Gleichzeitig mahnen die Verkehrsexperten des Vereins, die Leistungsfähigkeit der Hauptverkehrsrouten, wie die Hildesheimer Straße, unbedingt aufrecht zu erhalten. Stadt und Region müssen bei ihrer Planung vernetzt denken und auch den anderen Verkehrsteilnehmer akzeptable und sichere Lösungen aufzeigen. Außerdem kann ein solches Projekt aus ADAC-Sicht nur als Ganzes geplant und durchgeführt werden. Es ist unverständlich, dass Laatzen mit dem Beginn der Bauarbeiten vollendete Tatsachen geschaffen hat, bevor in Hannover der politische Beschluss für die endgültige Routengestaltung gefasst worden ist.
Kritisch ist dabei auch der ruhende Verkehr in Wohngebieten, so der ADAC Verkehrsexperte Felix Kaufmann: „Fallen Parkplätze weg, verlagert der hohe Parkdruck das Problem lediglich in andere Straßen.“ Nach wie vor steigt der Kfz-Bestand, daher müssen geeignete Konzepte entwickelt werden, die auch in den Stadtteilen Lösungen für alle Verkehrsarten bieten und gleichzeitig die Mobilität mit allen Verkehrsmitteln erhalten. „Zu denken, dass die Autos so von heute auf morgen aus der Stadt verschwinden, geht an der Realität vorbei, besonders wenn sich umweltfreundliche Antriebstechnologien immer stärker durchsetzen und an Akzeptanz gewinnen“, so Kaufmann weiter. Nicht nur in den Wohnstraßen konkurrieren Radverkehr und Auto-Verkehr. Gerade die parkenden Fahrzeuge werden zunehmend zum Problem, da sie dringend benötigte Flächen in Anspruch nehmen. Wenn zugunsten der Veloroute Parkplätze im Straßenraum verschwinden, sind Alternativangebote, wie beispielweise Quartiersgaragen oder Stellplätze notwendig.
Aus Sicht des ADAC sollten Stadt und Region zudem eine Informationskampagne an Anlieger und Pendler adressieren, damit diese sich rechtzeitig auf die neuen Verkehrsverhältnisse einstellen können.
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