Zuhause in luftiger Höhe: Rote Pandas haben neue Anlage im Zoo Hannover

Zuhause in luftiger Höhe: Rote Pandas haben neue Anlage im Zoo Hannover
Die Roten Panda gehören zu den Katzenbären und sind im Zoo Hannover zu bewundern - Foto: Zoo Hannover

Durch das dichte Grün schimmert eine Bambus-Hütte, vor der ein kleiner Wasserfall leise in der Stille plätschert. Hohe Bäume mit langen Ästen spenden Schatten und laden zum Klettern ein. Tatsächlich leuchtet es rötlich hoch oben in den Kronen: Die Roten Pandas haben ihre neue Anlage im Erlebnis-Zoo Hannover bezogen.

Das Weibchen (4) schaute kurz aus der Bambushütte, beobachtete die Umgebung und wählte dann den höchsten Baum als neuen Schlafplatz aus. Das Männchen (6), insgesamt etwas zurückhaltender als seine Partnerin, ließ sich mehr Zeit. Schließlich aber folgte es dem Weibchen in die Baumkronen und rollte sich in einer Astgabel zum Schlafen zusammen.

Die neue Anlage mit dichtem Bewuchs aus verschiedenen Bambussorten, Hemlocktanne, Chinesischem Wachholder, Eisenholzbaum, Heckenkirsche und Heckenberberitze ist Teil der Erweiterung des Dschungelpalastes. Für den Umbau waren die beiden Tiere in eine Ersatzanlage außerhalb des Palastes gezogen – jetzt sind die beliebten Katzenbären wieder da und können in luftiger Höhe beobachtet werden.

Rote oder auch Kleine Pandas stammen aus den Bambuswäldern des Himalaya-Gebirges. Sie haben ein rostbraunes Fell, ein sehr helles Gesicht, dunkle Beine und einen buschigen, gestreiften Schwanz. Ihr Entdecker, Georges de Cuvier, bezeichnete den Kleinen Panda als „das wohl schönste Säugetier auf Erden“.

Trotz seines Namens ist der Kleine Panda nicht mit dem großen schwarz-weißen Panda verwandt – er gehört zu den Marderverwandten und ist der alleinige Vertreter der Familie der Katzenbären. Und dennoch hat er mit dem Panda-Bären eine Gemeinsamkeit: Beide haben an der Innenseite ihrer Tatzen einen sogenannten „falschen Daumen“, einen verlängerten Mittelhandknochen. Mit ihm pressen sie Bambusblätter und -stämme gegen die Innenseite der Pfote und können sie gut fixieren. Bambus gehört zur Leibspeise des Kleinen Pandas, auf Nepalesisch heißt er daher auch „Nigalya ponya“: Bambus-Esser. Da Bambus nicht sehr nährstoffreich ist, müssen die Katzenbären mit ihrer Energie haushalten und ruhen sehr viel – meistens oben im sicheren Schutz der Bäume.

Das Männchen der Roten Pandas im Blätterwald der neuen Heimat versteckt – Foto: Zoo Hannover

Der Kleine Panda gilt laut internationaler Roter Liste als stark gefährdet. Gründe sind Wilderei, Lebensraumverlust und auch Inzucht in der Wildbahn, da die Populationen sehr klein geworden sind. Der Erlebnis-Zoo beteiligt sich daher an der Erhaltungszucht dieser bedrohten Art.

Mit der neuen Anlage für die kleinen Katzenbären, einem neuen Weg für die Gäste, Palastportal und der „grünen Wand“ ist ein erstes Teilstück der Dschungelpalast-Erweiterung fertiggestellt. Hier wird sich später die große Elefantenlaufhalle mit Anlagen für Orang-Utans und Gibbons anschließen. Durch Gucklöcher im Bauzaun können die Zoo-Gäste den Bau verfolgen.

Die Himalaya-Anlage haben die Tierpfleger, Gärtner, Handwerker und Techniker des Erlebnis-Zoo in Eigenarbeit erweitert, bepflanzt und verschönert. Nachhaltig wurde der Wasserfall aus dem ehemaligen Tropenhaus ausgebaut und weiterverwendet – jetzt plätschert er halt mal am Himalaya.

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