Corona-Hilfe: Sonderförderung für Kulturschaffende in der Krise
Die Folgen der Pandemie sind für Kulturinstitutionen sowie Anbieter und Anbieterinnen kultureller Formate nachwievor gravierend: Veranstaltungen werden abgesagt, Kooperationen gecancelt, Verträge nicht verlängert. Vor allem freie Kulturinstitutionen sind in ihrer Existenz bedroht, viele gemeinnützige Einrichtungen oder Solo-Selbstständige stünden ohne finanzielle Hilfe vor dem Aus. Mit drei Hilfsprogrammen aus Regions- und Landesmitteln unterstützt die Region Hannover das regionale Kulturleben in Krisenzeiten. So sind allein im letzten Jahr 150 000 Euro aus Mitteln der Region Hannover geflossen, um insgesamt fast 120 Kulturveranstaltungen, Konzerte und Festivals unter besonderen Bedingungen zu ermöglichen.
„Die Kultur in der Region Hannover darf in der Pandemie nicht zur brotlosen Kunst verkommen“, betont Regionspräsident Hauke Jagau. „Daher unterstützen wir das regionale Kulturangebot mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und erhalten es so hoffentlich am Leben.“
Zahlreiche Unterstützungen gezahlt
Dank finanzieller und organisatorischer Unterstützung durch die Region konnten im Sommer 2020 rund 90 Kulturveranstaltungen und Konzerte zum Beispiel im Amtsgarten von Schloss Landestrost in Neustadt a. Rbge., an Altenheimen und in Hinterhöfen stattfinden. Events von externen Kulturveranstaltern, wie das Kino-Festival „Seh-Fest“ auf der Parkbühne in Hannover oder das SNNTG-Festival in Wehmingen, wurden als Stream mit insgesamt 55 000 Euro bezuschusst. Dazu kamen Live-Konzerte im Stream „Local Players in Concert“ mit 10 000 Euro.
Im Rahmen des vom Land Niedersachsen aufgelegten Corona-Sonderprogramms für in Zahlungsnot geratene Einrichtungen im Kulturbereich konnte die Region Hannover auf Antrag 13 Kultureinrichtungen und -vereine mit Fördersummen von 1500 bis 8000 Euro unterstützen. Dafür wurde eine Fördersumme von insgesamt über 60 000 Euro bereitgestellt. Einrichtungen – wie die Kunstschule NoaNoa in Barsinghausen, der Kulturpalast in Hannover-Linden oder die Dorfwerkstatt Bordenau – erhielten finanzielle Unterstützung.
Finanzrahmen überschritten
Den dritten und größten Fördertopf bildet das Corona-Sonderprogramm „Niedersachsen dreht auf!“ für Solo-Selbstständige in der Kultur. Für die Region Hannover steht daraus für das Jahr 2021 eine Summe von über 500 000 Euro zur Verfügung. Bis Ende Februar 2021 waren 84 Anträge bei der Region Hannover eingegangen, 44 Kulturschaffende erhalten zum aktuellen Zeitpunkt eine Unterstützung.
Doch der Bedarf ist damit noch lange nicht gedeckt. Allein die bei der Region Hannover eingegangenen Anträge auf Förderung übersteigen die bereitgestellten Mittel um zusätzliche 500 000 Euro. „Wir rechnen mit einer zweiten Tranche für die Unterstützung der Solo-Selbstständigen“, berichtet Stefani Schulz vom Team Kultur der Region Hannover. Alle aktuellen Informationen zur Förderung sowie die Antragsformulare sind abrufbar im Internet.
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